Henfenfeld

„Ein ganzes Jahr Kirchweih“

HENFENFELD – Mit einem Festgottesdienst eröffnete die evangelische Kirchengemeinde in Henfenfeld ihr Jubiläum 900 Jahre Nikolauskirche. Für die Festpredigt war eigens Dekan Werner Thiessen gekommen. Im Gemeindehaus fand ein offizieller Empfang statt.

Schon die ersten Orgelklänge ließen ahnen, dass der Neujahrsgottesdienst in Henfenfeld etwas Besonderes war. Die Dekanatskantorin Heidi Brettschneider spielte zum Auftakt Johann Pachelbels Toccata in e-Moll. Für eine besondere festliche Stimmung sorgte auch der liturgische Chor unter Leitung von Georg Schlenk.

Pfarrerin Kathrin Klingers Rückschau führte in das Jahr 1119 zurück. Weltgeschichtlich gesehen war dies kein besonderes Jahr, anders jedoch in Henfenfeld. Nachdem in diesem Jahr das Kloster Michelfeld gegründet wurde, fand sich ein erster urkundlicher Eintrag über das Bestehen einer Kirche in Henfenfeld.

Mit dem alten biblischen und jüdischen „Schalom“ begrüßte Dekan Werner Thiessen die Kirchengemeinde. In seiner Predigt stellte er fest, „Sie haben ein besonderes Jahr vor sich: Ein Jahr lang Kirchweih-Feiern – wer hält das aus!“ Angesichts des höchst seriösen Programmes sei dies aber etwas anders.

Thiessen zitierte Martin Luther der sagte: „Dass eine Kirche ist, ist ein Artikel des Glaubens. Wir müssen sie also mit dem Glauben erfassen, nicht mit den Augen sehen.“

Auch die Losung des Jahres 2019 habe viel mit dieser Kirche zu tun: Suche Frieden und jage ihm nach. Der Dekan fragte dazu „versteckt sich der Friede oder läuft er davon“ und erzählte ein Gleichnis von einer Jagd. In dieser nimmt ein Jagdhund die Witterung eines Rehbocks auf, dessen Fährte sich immer wieder mit frischeren, von anderen Tieren kreuzt. Am Ende jaulte der Hund am Abend vor einem Mausloch … Daher seine Feststellung, dass es nicht leicht sei, dem Frieden auf der Spur zu bleiben.

Thiessen mahnte auch, dass man nicht darüber nachdenken solle, was 2019 alles passieren könne und empfahl nach den Worten von Albert Einstein zu leben: „Ich sorge mich nie um die Zukunft, sie kommt früh genug!“ Zum Abschluss wünschte er „ein fröhliches Kirchweih feiern“.

Für herrliche Klänge im Kirchenschiff sorgte nochmals Heidi Brettschneider, als sie das Präludium von Felix Mendelssohn -Bartholdy spielte.

Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus begrüßte Pfarrerin Kathrin Klinger besonders die Gemeinderäte und die Abordnung der katholischen Kirchengemeinde. Bürgermeister Markus Gleißenberg stellte fest, dass es vor genau zehn Jahren ein großes Fest in Henfenfeld gab, als das 950jährige Ortsbestehen gefeiert wurde. Er blickte auf frühe Zeiten zurück, als die Kirche und die Bevölkerung enger miteinander verzahnt waren. Dennoch gebe es im Ort auch heute noch eine lebendige Kirchengemeinde, bei der auch die Jugend sehr engagiert sei. Für das Fest sicherte er seine Unterstützung zu und wünschte gutes Gelingen.

Johann Dechant

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner