Henfenfeld

Romantik pur auf Schloss Henfenfeld

Er gilt als einer der romantischten Komponisten seiner Zeit: Johannes Brahms. Eine vielseitige Auswahl seiner Liebeslieder und Walzer boten die Sänger der Opernakademie im Roten Saal des Schlosses an. Offensichtlich ist Romantik Frauensache, denn der größte Teil des Publikums war weiblich.

Über einen vollbesetzten Saal freute sich Denette Whitter, die zusammen mit Jeanne Vogt die Begleitung am Klavier übernahm.

Mit einem feinen „Ständchen“ eröffnete Maximilian Vogt den Liederabend. Strahlenden Soprangesang zeigte anschließend Kristina Scherer bei „Unbewegte laue Lüfte“. Ein wunderschöner anmutiger Dialog war beim Duett von Vogt und Scherer bei „Feinsliebchen, du sollst nicht barfuß gehen“ zu hören. Auch das Mottolied des Abends „Da unten im Tale“ hinterließ tiefen Eindruck beim Publikum.

Danach folgten Duette und Quartette, die von Kristina Scherer, der Mezzosopranistin Camilla Bull, dem Tenor Tyrone Chambers und Bariton Michael Aschke in Szene gesungen wurden. Und damit nicht genug: Am Klavier spielten Jeanne Vogt und Denette Whitter zeitweise dazu vierhändig. Gediegene Walzer und feurige Liebeslieder bekam das Publikum zu hören. Interessant war, dass Brahms auch über „Die grüne Hopfenranke“ ein Lied komponiert hatte, was gut zur Gegend passt. Während die meisten Lieder sehr zart und sanft waren, bildete das „Nein, es ist nicht auszukommen“ einen lautstarken Kontrast.

Tenor Tyrone Chambers ließ bei „O liebliche Wangen“ prachtvollen Tenorgesang hören und schmachtvoll bei „Wie bist du, meine Königin“.

Brahms hatte ein Faible für die tieferen Stimmlagen, somit war die Mezzosopranistin Camilla Bull die perfekte Besetzung für das passend zur Jahreszeit besinnliche „Auf dem Kirchhofe“, das sie sehr melancholisch vortrug. Erfrischend war dagegen „Die Mainacht“, Frühlingsimpressionen wurden hier wach. Viele Lieder hatten die Natur zum Thema, Liebeslieder in vielseitigen Facetten ergänzten das Programm. Passend zum Schluss fand das Konzert mir „Nun, ihr Musen genug“ einen harmonischen Ausklang.

Mit tosendem Beifall forderte das Publikum eine Zugabe und die gab es auch mit dem wohl berühmtesten Lied von Brahms: „Guten Abend, gute Nacht“.

Johann Dechant

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