Henfenfeld

Saiten-Künstler gastierten auf Schloss Henfenfeld

Die Studenten der Klasse von Prof. Daniel Gaede von der Hochschule für Musik in Nürnberg waren wieder auf Schloss Henfenfeld. Die Saitenkünstler musizierten dabei nicht nur, sondern zeigten auch Schauspielkunst. Ihre Verkleidungen waren ein echter Hingucker.

Die Leiterin der Opernakademie, Denette Whitter, begrüßte die Gäste im Namen von Prof . Gaede, der sich derzeit in Japan aufhält. Den Part der Korrepetition übernahmen Natalia Levitskaja, Mariko Takazoe-Scheuerpflug und Miku Yamanokuchi.

Passend als Zigeunerin verkleidet spielte Riri Tanaka die Zigeunerweisen op. 20 von Pablo de Sarasate. Ihr virtuoses Spiel ohne Notenblatt hinterließ einen tiefen Eindruck beim Publikum.

Als Eisbär kostümiert trat Teresa Novák auf. Zur Sonate no. 3 d-moll, II. Adagio von Brahms „Der einsame Krapfen“ sinnierte sie eingangs, welche Emotionen dieser hätte und sorgte damit für schallendes Gelächter.

Der Koreaner Doyoung Choi befasste sich intensiv mit Werken von Niccolò Paganini. Er faszinierte die Zuhörer mit seinen Einlagen, spielte stehend auf einem Bein oder schlüpfte in das Kostüm eines Bibers.

Die Japanerin Ai Koda war als maskierter Sandler kaum wieder zu erkennen. Unter gespieltem Alkoholeinfluss zeigte sie geschmeidiges Spiel bei Tschaikowskys Violinkonzert D-Dur op. 35.

Ein waschechter ungarischer Musiker ist Tibor Gyenge. Im Frack spielte er mal gediegen, mal federleicht nordungarische Bauernlieder und Tänze von Miklós Rózsa.

Feine Barockmusik präsentierten Elisabeth Zaytseva mit der Violine und Niko Hammann mit der Viola. Mit ihrem harmonischen Zusammenspiel beeindruckten die jungen Talente das Publikum.

Auch Alexandra Zaytseva mimte eine Zigeunerin. Absolut hörenswert war „Tzigane“ von Maurice Ravel. Die Spielerin verschmolz förmlich mit ihrem Instrument, perfekt erklangen die Pizzicati-Passagen.

Ein besonderes Schauspiel bekam das Publikum beim Auftritt von Anna Oka zu sehen. Als Schulmädchen verkleidet, spielte sie eingangs grottenschlecht vor der gestrengen Lehrerin Teresa Novák. Erst als diese weg war, zeigte sie ihr wahres Können. Ihr Spiel beim Violinkonzert d-moll op. 47 von Sibelius honorierte das Publikum mit Bravo-Rufen.

Ein feuriger Csárdás beendete das offizielle Programm. Mit tosendem Beifall erhielt das Publikum von den Saitenkünstlern mehrere Zugaben.

Johann Dechant

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