Henfenfeld

Saisonauftakt beim S´Gstockichttheater in Henfenfeld

Zum Jahresbeginn verwandelte sich die Sporthalle des SV Henfenfeld zum Gstockichttheater. In dieser Saison steht Ralph Wallners Komödie „Der Fußball-König“ auf dem Spielplan. In der gut besuchten Premiere begrüßte der SVH-Vorsitzende Holger Bayer die Gäste und führte in die Handlung ein.

Die Geschichte ist ein Zeitsprung in die 60er Jahre. Auf der Bühne befindet sich, aufwändig dekoriert, eine kleine, rustikale Hütte am Waldrand. Dort lebt Tscharli Pfiffmeier, ein junger Bauer und „Fußballspezialist“. Fredi „Oanser“ dessen bester Freund teilt die Vorliebe für den Ballsport, ihre Kommentare zu einem Spiel übertreffen sich gegenseitig. Schließlich reift der Entschluss, dass jeder eine Mannschaft aufstellt: Dann wird sich zeigen, wer der wahre Fußball-König ist.

Auch der hinzugekommene Lucki Brennbichler, genannt Schlucki, ist vom Vorhaben begeistert. Seine große Leidenschaft ist allerdings die eigene Schnapsbrennerei, wobei er selbst der größte Abnehmer ist. Cilla Pfiffmeier ist Tscharlis Mutter, zusammen mit der burschikosen Antonia schaut sie in der Hütte nach dem Rechten.

Ein besonderer Gast ist die Dorfschullehrerin Sophia Sittsam, die zu Recht als „Sitten-Sofferl“ bezeichnet wird. Die Kunde vom bevorstehenden Fußballspiel löst bei ihr höchste Empörung aus. Ganz anders sieht das der Dorfpfarrer Gottfried Beichtl. Er war früher auch dem Ballsport verfallen, als „der linke Fuß Gottes“.

Später taucht die modebewusste Fanni auf. Sportergebnisse sind ihr eigentlich egal, sie legt mehr Wert auf die strammen Waden der Spieler.

Souverän spielte Hannes Ertel die führende Rolle als „Tscharli“. Als fürsorgliche Mutter „Cilla“ mimte Helene Knarr eine für sie eher ungewöhnlich bodenständige Rolle. Mit der typischen Schmalzlocke der 60er Jahre trat wortgewaltig Roland Mayer als „Oanser“ auf.

Anfangs zeigte sich Elisabeth Urbansky resolut als „Sitten-Sofferl“. Ihre Wandlungsfähigkeit bewies sie besonders gut unter gespieltem Alkoholeinfluss. Leo Bock steht die Soutane, schon optisch war er der perfekte Dorfpfarrer. Seine salbungsvollen Worte trieben dem Publikum Tränen in die Augen.

Die diesjährige Hauptrolle spielte Reinhard Sperber als „Schlucki“ zwar nicht, doch seine Auftritte waren der i-Punkt im Spiel, er scheute auch nicht den Kontakt zum Publikum. Das Prädikat burschikos war bei Erika Hahn als „Antonia“ fast gnädig. Gnadenlos zeigte sie, wie sich eigentlich nur Männer verhalten, vom Schnupfen bis zum lautstarken Schnäuzen.

Mit Petticoat und Tupfenkleidchen war Kerstin Brückner als „Fanni“ schon ein optischer Hingucker. Obwohl dies weit vor ihrer Zeit war, verkörperte sie authentisch den Zeitgeist der 60er Jahre.

Mit vielen heiteren, teilweise deftigen Dialogen kam nie Langeweile auf, das für die Truppe typische Lokalkolorit trug dazu erheblich bei. Das Publikum lachte nahezu unaufhörlich, gab oft Szenenbeifall und zum Schluss donnernden Applaus.

Als Souffleur hatte Hans-Walter Alkov wenig zu tun. Im Gegensatz zum Tontechniker Horst Wilhelm, der für die gute Beschallung zuständig war.

Eine besondere Erwähnung verdient auch Marion Meyer für die perfekte Bühnengestaltung. Teile der Ausstattung wurden von der Familie Knarr zur Verfügung gestellt.

 

Johann Dechant

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