Henfenfeld

Fulminante Klänge aus Oper und Operette

Als Helfer in der Not zeigten sich vier junge Künstler, die spontan ein Konzert an der Opernakademie Henfenfeld gaben. Dabei zeigte sich, dass sie keine „Lückenfüller“ für das ursprüngliche Konzert waren, was krankheitsbedingt ausfiel, sondern ein anspruchsvolles Programm präsentierten.

Angesichts der stürmischen Wetterlage begrüßte Schlossherrin Denette Whitter die Gäste mit „die Treuen trotzen dem Wind“. Stürmisch war danach nur noch passagenweise die Musik.

„L’ultima canzone“ – das letzte Lied stand bei diesem Konzert am Anfang. Der junge chinesische Tenor Yichi Xu zeigte bei Tostis Werk einen leidenschaftlichen Vortrag. Auch bei Cardillos „Core ‚ngrato“ beeindruckte er stimmgewaltig das Publikum. Ein Meisterstück an Harmonie zeigten die Sopranistin Gloriela Villalobos und die Mezzosopranistin Alina Dragnea bei „Mira, o Norma“ von Vinzenzo Bellini. Das Duett, mal frisch, mal dramatisch hinterließ tiefen Eindruck beim Publikum.

In der Rolle der Elsa von Brabant sang Katharina Meissner die Arie „Einsam in trüben Tagen“ aus Richard Wagners „Lohengrin“. Mit kraftvollem, dennoch feinartikuliertem Sopran besang sie den Ritter mit dem weißen Schwan. Mit der gewohnt perfekten Begleitung von Denette Whitter am Flügel war der Vortrag ein Hörgenuss.

Richtig dramatisch war die Briefszene aus „Werther“ von Jules Massenet. Die aus Rumänien stammende Alina Dragnea zeigte eine beeindruckende Mimik zu ihrem ausdrucksvollen Gesang.

Die weltberühmte Arie „Un bel dì vedrome“ aus Puccinis „Madame Butterfly“ setzte Gloriela Villalobos aus Costa Rica leidenschaftlich in Szene. Jugendlich frisch entschwebte ihr Gesang in die Höhen – einfach schön. Richtig verführerisch zeigte sie sich als Giuditta, mit „Meine Lippen, die küssen so heiß“. Lehárs wunderschönes Liebeslied rührte das Publikum.

Feurig zeigte sich Katharina Meissner als Gräfin Mariza, als sie flott „Höre ich Zigeunergeigen“ von Emmerich Kálmán in Szene setzte.

Zum Finale gab es nochmals ganz große Oper. Aus Verdis „Aida“ sangen Villalobos, Dragnea und Xu das Terzett aus dem 1. Akt. Hier will die Pharaonentochter Amneris wissen, ob Radames sie liebt oder ob er Gefühle für die Sklavin Aida hegt.

Das Lied bildete einen krönenden Abschluss für ein sehr gelungenes „Ersatzkonzert“, bei dem es tosenden Applaus vom Publikum und Schokolade von der Schlossherrin gab.

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