Henfenfeld

Bürgerversammlung in Henfenfeld stieß auf großes Interesse

HENFENFELD – Zur Bürgerversammlung in Henfenfeld versammelten sich ungewöhnlich viele Zuhörer im Wirtshaus-Saal. 2. Bürgermeister Jonathan Wrensch gab zusammen mit seinem Vorgänger Peter Hader einen Überblick, was sich 2016 im Ort verändert hat.

So viele Besucher gab es bei einer Bürgerversammlung noch nie. 2. Bürgermeister Jonathan Wrensch begrüßte dazu auch den fast kompletten Gemeinderat.

Um die vielen Erneuerungen zu zeigen, die sich im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes ergaben, hatte Wrensch einen virtuellen Rundgang durch den Ort vorbereitet. Die erste Station war der Kindergarten in der Kirchenstraße, der eine Generalsanierung nötig hatte. Zu den Kosten in Höhe von 483.586 EURO steuerte die Gemeinde einen Anteil von 321.408 EURO bei. Zu diesen Kosten erhält die Gemeinde einen Zuschuss vom Freistaat. Die Restkosten verteilten sich auf die Landeskirche und die Kirchengemeinde.

Für die Erneuerung der Kirchenstraße und des Rathausvorplatzes stellte der 2. Bürgermeister das neue Platzkonzept vor, in dem eine Haltezone für das Ein- und Aussteigen der Kinder für den Kindergarten vorgesehen ist. Weitere sieben Kurzzeitparkplätze entstehen derzeit auf dem Areal der früheren Kirchenstraße 18.

Allerdings hatte Wrensch hierzu eine „brandaktuelle Meldung“: Das Ergebnis der Ausschreibung Kirchenstraße wich deutlich von den durch das Ingenieurbüro ermittelten Planungskosten ab, daher verschiebt sich die Ausführung der Maßnahme auf das Jahr 2018.

Die Mühlbrücke ist mittlerweile erneuert, es finden noch Nachbesserungen statt, die während der Frostperiode nicht durchführbar waren. An den Gesamtkosten von 270000 Euro trägt die Gemeinde einen Anteil von 38 Prozent. Die Erneuerung der Mühlstraße, inklusive der Kanalarbeiten, wurde abgeschlossen. Demnächst wird die Platzgestaltung im unteren Bereich ausgeführt.

Eine Verzögerung gibt es derzeit bei der Neuanlage des Spielplatzes „Am Eichenhain“. Jonathan Wrensch erklärte, dass der Zeitablauf nicht einzuhalten war, nachdem man bei den Arbeiten auf Bodenverunreinigungen stieß: Asphaltreste der früheren Straße . Der 2. Bürgermeister monierte, dass der Platz trotz der Absperrungen benutzt wurde. Dies führe zu Schäden beim neu angelegten Rasen, somit ergeben sich wiederum Verzögerungen. Für die Spielplatzgestaltung nannte Wrensch einen Kostenanteil von 60000 Euro der insgesamt 154.000 EURO Gesamtkosten für die Gemeinde. Damit wurden etliche neue Spielgeräte anschafft, welche sich die Kinder bei einer Befragung selbst aussuchen durften.

Zum Stocken geraten sind die Projekte in der Ortsmitte an der Hauptstraße: Für die Ampel sollte ein neuer Platz gefunden werden, um die Engstelle zu beseitigen. Hierzu sollte Privatgrund erworben werden, um die vom Staatlichen Bauamt geforderte Straßenbreite zu gewährleisten. Doch kam es hier mit dem Anlieger zu keiner Einigung. Die Anlage des Parkplatzes verzögert sich, da die Mauer zur Kirche einsturzgefährdet ist. Wrensch wies darauf hin, dass der Platz aus Haftungsgründen gesperrt werden musste, da man auf Metallteile stieß, die an Autoreifen zu Schäden führen können.

Weiter führte die virtuelle Reise zur Sporthalle. Diese soll für den Schulsport fit gemacht werden. Dazu müssen ein Nasszellenbereich und Umkleideräume gebaut werden, um die Vorgaben zu erfüllen. Da die Gemeinde noch nicht Eigentümer der Halle ist, soll hier eine Arbeitsgruppe, bestehend aus dem Gemeinderat und dem SV Henfenfeld, Grundlagen für den Besitzübergang erarbeiten.

Letzte Station war die Mittelgasse. Hier soll die Straße durchgehend eine Breite von 4,50 Metern erhalten, der Gehsteig wird auf der Westseite durchgehend 1,50 Meter breit werden. Wrensch dankte den Anwohnern, die eine Verbreiterung akzeptierten, teilweise durch eine Verschiebung der Grundstücksgrenzen.

Gemeinderat Peter Hader, welcher bis Dezember 2. Bürgermeister war, informierte über den Henfenfelder Haushalt. Besonders interessant war der Schuldenstand, der mittlerweile auf rund 1,2 Millionen Euro geschrumpft ist, dem stehen Rücklagen in fast gleicher Höhe gegenüber.

Haders Credo: „Es geht uns nicht schlecht, dank niedriger Zinsen müssen die Chancen für Investitionen durch die Maßnahmen der Dorferneuerung genutzt werden“.

Als Abschluss seines Berichtes nannte Wrensch statistische Zahlen: Markant war, dass Henfenfeld mit einem Altersdurchschnitt von 43,6 Jahren absolut im bayerischen Mittel liegt.

Im zweiten Teil der Versammlung hatten die Bürger Gelegenheit, Wünsche und Anträge vorzubringen.

Die Zustände in der Hersbrucker Straße angeprangert: In der Tempo-30-Zone werde viel zu schnell gefahren, mit großen Fahrzeugen sei durch beidseitiges Parken fast kein Durchkommen möglich. Auch in der Hauptstraße werde zu schnell gefahren, deshalb sollten Kontrollen stattfinden. Diese seien aus polizeilicher Sicht nicht erforderlich, daher müssten diese auf Kosten der Gemeinde durchgeführt werden.

Etliche Bürger monierten den schlechten Zustand der Straßen, die viele Schlaglöcher aufweisen. Hierzu erklärte Wrensch, dass eine Abhilfe erst dann möglich ist, wenn die Nachttemperaturen konstant über dem Gefrierpunkt bleiben.

Ein neues Problem tauchte mit dem Gehsteigpflaster in der erneuerten Mühlstraße auf. Bei Eis und Schnee werde dies extrem glatt . Da die Räum- und Streupflicht erst ab sieben Uhr vorgeschrieben ist, haben Berufstätige, die vorher unterwegs sind erhebliche Probleme. Alle genannten Anliegen werden in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen behandelt.

Der Krankenstand des 1. Bürgermeisters Gerd Kubek wurde angesprochen. Gemeinderat Peter Hader verwies auf das hier geltende Beamtenrecht und den Datenschutz: Er versicherte, dass die Gemeinde hier ihre arbeitgeberseitigen Aufgaben fristgerecht wahrnehmen werde.

Johann Dechant

Nur noch Restarbeiten fallen an der neuen Mühlbrücke an.
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