Henfenfeld

Alles neu macht der Mai“ beim G’stockichttheater Henfenfeld

Der heitere Dreiakter „Alles neu macht der Mai“ von Wolfgang Bräutigam wird derzeit beim G’stockichttheater in Henfenfeld aufgeführt. Der Vorsitzende Holger Bayer begrüßte das Publikum bei der ausverkauften Premiere.
In der Geschichte dreht sich alles um die Familie Bayer, mit dem Vorsitzenden nicht verwandt oder verschwägert. Drei Generationen wohnen im Haus, das eine Generalsanierung dringend nötig hätte. Nachdem der Hausherr und sein Vater aber nichts auf die Reihe bringen, werden die Frauen aktiv. Auch die Oma will eine Verschönerung, denkt aber dabei an sich selbst.
Das dies zu Verwechslungen führen kann, ist unausweichlich, zumal die Frauen sich im Fernsehen beworben haben …
Die Rolle des Michael Bayer war mit Reinhard Sperber optimal besetzt. Seine flotten Sprüche und vor allem die cholerischen Anfälle beim Anblick von Handwerkern sorgten für Heiterkeit. Seine Ehefrau Veronika, dargestellt von Erika Hahn, zeigt sich sehr fürsorglich. Für schallendes Gelächter sorgten ihre „Rückblenden“, bei denen sie das wahre handwerkliche Können ihres Gatten aufzeigte.
Helene Knarr mimte als Maria Bayer die Oma. Schon beim Anblick ihres Outfits brach das Publikum in Begeisterungsstürme aus. Für ihre „Schönheit“ gibt sie alles, damit sorgte sie für die heftigsten Szenen im Stück.
Auch der Opa Karl Bayer (Roland Mayer) hat es faustdick hinter den Ohren. Mit seinem authentischen Spiel hielt er besonders dem männlichen Publikum den Spiegel vor.
Gleich vier Debütanten, die bisher in der Jugendgruppe aktiv waren, wirkten heuer im Stück mit. Lisa Hugel trat als Tochter Sabine auf, die beruflich Polizistin ist. Souverän spielte sie die Rolle, vor allem beim Umgang mit Verehrern.
Als Architektin Katja Schön überzeugte Laura Scharf. Sie hatte knochentrockene Sprüche parat, die schallendes Gelächter beim Publikum erzeugten.
Die wohl schwierigste Rolle hatte Alexander Söhnlein, der den Gesellen Ali Gürüst darstellte. Bei jedem seiner vielen Einsätze überzeugte der Debütant mit seinem gebrochenen Deutsch, seine Handwerkersprüche hatten es in sich. Solche hatte auch Jonas Haas parat, der als selbständiger Fliesenleger Josef Schwarz auftrat. Seine halbweisen Sprüche wie „Für Brotzeit und Bier, verlegt Fliesen er dir“ riefen Heiterkeit hervor, zumal er die Arbeiten getreu seines Nachnamens ausführte.
Hannes Ertel spielte den Ivan Ivanowitsch, seines Zeichens Vorarbeiter. Der erfahrene Mime brillierte ebenfalls mit gekonnt-schlechter Grammatik. Als „Profihandwerker“ ist ihm vor allem die Brotzeit heilig.
Kerstin Brückner spielte souverän die Karin Licht, Redakteurin von der Sendung „Alles neu macht der Mai“. Ihr Auftritt war sehr elegant, allerdings hatte sie auch „schlagkräftige“ Argumente.
Nach längerer Auszeit stand Marion Meyer wieder auf der Bühne. Richtig schrill stellte sie den Olaf Handwerker dar, Redakteur von der Beautysendung „Schöner an einem Tag“. Ihr Slang war köstlich und sorgte für große Heiterkeit.
Eine vorzügliche Darbietung aller Akteure begeisterte das Publikum, der tosende Beifall war gerechter Lohn. Besonders die Leistung der „Neulinge“ war enorm, damit kann die Theatergruppe zuversichtlich in die Zukunft blicken. Für den reibungslosen Ablauf sorgte auch der Souffleur Thomas Mayer und der Licht- und Tontechniker Horst Wilhelm.

Johann Dechant

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