Henfenfeld

Ein ganzes Konzert zum Thema Tiere

Richtig tierisch ging es am Sonntagabend auf Schloss Henfenfeld zu. Schon das „Begrüßungskomitee“ war ungewöhnlich, die Kamerunschafdame Gioacchina empfing die Gäste und ließ sich verwöhnen.

Unter dem Motto „Löwen und Tiger und Bären, ach ja“ stand das Benefizkonzert zugunsten der Tierhilfe Franken e. V.

Neben der Sopranistin Elisabeth Margraf, die auch als Erzählerin auftrat, konnten die Gäste auch zwei vorzüglichen Pianistinnen auf die Finger schauen.

Zum Auftakt gab es den „Karneval der Tiere“ von Camille Saint-Saëns vierhändig auf dem Flügel gespielt.

Fulminant und erhaben zeigte sich der Marsch der Löwen, ein schriller Kontrast danach die gackernden Hühner und Hähne. Während die Halbesel rasantes Spiel verlangten, folgte eine regelrechte Provokation: Die „Schildkröten“ zu den Klängen von Offenbachs Cancan, aber sehr, sehr langsam.

Wuchtig marschierten die Elefanten durch den Saal um anschließend den Kängurus große Sprünge zu erlauben. Einundzwanzigmal ließ der Kuckuck seinen Ruf hören bevor im Vogelhaus munteres Zwitschern angesagt war. Die letzten Stücke wollte Camille Saint-Saëns zu seinen Lebzeiten nicht veröffentlichen, denn die Fossilien und der Schwan zeigten sich als Parodie bekannter Melodien anderer Komponisten. Für die leidenschaftliche und perfekte Inszenierung erhielten die Pianistinnen tosenden Beifall.

Bei der „Ballade des gros dindons“ marschierten fette Truthähne über die Wiese. Elisabeth Margraf zeigte hier neben feinem Gesang auch herrliches ausdrucksvolles Schauspiel. Eine Rarität auf den Bühnen ist „Aba Daba Honeymoon“ ein Ragtime von 1914. Beim Lied über die Schimpansen zeigte Margraf auch den richtigen Schwung als Tänzerin.

Dass sie nicht nur perfekt Klavier spielen sondern auch gut singen kann, hörte das Publikum bei „Katzen brauchen furchtbar viel Musik“ aus dem Disney-Klassiker „Aristocats“. Mit „Memory“ aus Andrew Lloyd Webbers „Cats“ beeindruckte Whitter das Publikum.

Als wunderbare Erzählerin zeigte sich Margraf, als sie die Geschichte von „Babar, der kleine Elefant“ erzählte, während Whitter den Klavierpart übernahm.

Zum Schluss sang nicht nur, sondern schauspielerte regelrecht Margraf, als sie „Mein Papagei frisst keine harten Eier“ von Walter Kollo aufführte. Köstlich ihre Heulszenen und der Schluss, als sie sich wie ein trotziges Kind auf den Boden warf und wild umherstrampelte.

Viel Beifall gab es für das tierische Konzert vom Publikum, das sich im Foyer auch über die Arbeit des Tierschutzvereines informieren konnte.

Johann Dechant

Denette Whitter
Elisabeth Margraf
Auf dem Gruppenbild von links: Pianistin Ann Balint, das Multitalent Elisabeth Margraf und Denette Whitter.
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