Henfenfeld

Henfenfelder CSU/FWG besuchte Maschinenhaus des Wasserzweckverbandes

HENFENFELD – Wo kommt eigentlich unser Wasser her, wollten die Gemeinderatskandidaten der CSU/FWG aus Henfenfeld wissen. Den weiten Weg und die vielen Stationen auf dem Weg vom Tiefbrunnen bis zum Wasserhahn zeigte Wassermeister Bernd Zagel im Maschinenhaus des Wasserzweckverbandes (WZV) Hammerbachtal.

Fast unauffällig befindet sich das Maschinenhaus des Wasserzweckverbandes Hammerbachtal am westlichen Ortsrand von Henfenfeld. Von dort aus werden 16 Kommunen mit 18 Ortschaften mit dem wichtigsten Lebensmittel versorgt – dem Wasser. Bürgermeister Markus Gleißenberg, zugleich Vorsitzender des WZV lud die Kandidaten der Henfenfelder CSU/FWG zu einem Besuch in die Anlage ein.

Eine Übersichtskarte im Eingangsbereich zeigt die Wasserabnehmer des Zweckverbandes, zu denen Ortsteile von Altdorf, Happurg und sogar von Berg in der Oberpfalz gehören. Einen besonderen Status hat Ottensoos als „Wassergast“.

Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik sind dort in der Henfenfelder Anlage beschäftigt. Bernd Zagel ist Wassermeister, arbeitet seit 26 Jahren dort und wird von zwei Wasserwarten und einem Helfer unterstützt. Das Quartett ist zuständig für alles, was mit Trinkwasser in Berührung kommt, vom unterirdischen Schieber bis zu Hydranten, die regelmäßig gewartet werden müssen und auch der Austausch und die Wartung der Wasseruhren.

Im nächsten Jahr feiert der Wasserzweckverband sein 50-jähriges Jubiläum, bei seiner Gründung 1971 war er wesentlich kleiner. Von Henfenfeld aus werden pro Jahr 244000 Kubikmeter Trinkwasser durch ein riesiges Netz gepumpt. Das Wasser kommt aus zwei Tiefbrunnen, die rund 150 Meter unter dem Erdreich liegen. Aus diesen können pro Jahr bis zu 290000 Kubikmeter entnommen werden, zudem steht eine Quelle zur Verfügung, die bis zu 80000 Kubikmeter liefert.

Der Wassermeister erklärte, dass dieses Wasser im Tiefbrunnen sehr alt sei, rund 1000 Jahre alt und zudem relativ sauerstoffarm. Daher wird das Wasser im Maschinenhaus „aufbereitet“. Unerwünschte Stoffe werden herausgefiltert, in mehreren Stationen wird aus Rohwasser Reinwasser. Dafür gibt es Kiesfilter, einen Oxydator und eine Kaskadenanlage zur Sauerstoffzuführung. Nachdem die chemischen Prozesse abgeschlossen sind, kommt die Physik ins Spiel. Vom Maschinenhaus, das auf 240 Meter über Normalnull, also dem Meeresspiegel liegt, befördern Pumpen das Wasser zu den Hochbehältern. Der erste befindet sich nahe der Frankenalbklinik bei Engelthal zu deren Versorgung. Der Hochbehälter bei Breitenbrunn liegt auf 431 Metern Höhe und hat ein Volumen von 1000 Kubikmetern, von dort aus werden die tiefgelegenen Orte mit Wasser versorgt. Damit auch die hochgelegenen Gemeinden, wie Deckersberg einen brauchbaren Wasserdruck bekommen, wird der Hochbehälter in Eismannsberg gefüllt, dieser liegt auf 583 Metern Höhe und weist einen Inhalt von 500 Kubikmeter auf. Um Unterschiede im Druck zwischen den Höhenlagen auszugleichen sind Druckminderer im Einsatz, zum Schluss in jedem angeschlossenen Haus.

Früher wurden die Pumpen in den Nachtstunden betrieben, als es für elektrische Energie einen „Nachtstromtarif“ gab. Mittlerweile arbeiten die Pumpen tagsüber, denn vor fünf Jahren wurde auf dem Dach eine Photovoltaikanlage mit 163 Solareinheiten installiert. Diese erzeugt im Jahr rund 40000 Kilowattstunden elektrische Energie und versorgt die Anlage mit „grüner Energie“.

Zum Schluss besuchte die Gruppe den Schaltraum, das „Hirn“ der Anlage. Von hier aus können nicht nur die Wasserstände in den Hochbehältern überprüft werden, sondern auch außergewöhnliche Wasserentnahmen. Zagel erklärte, dass damit beispielsweise Löschwasserentnahmen der Feuerwehr aber auch Rohrbrüche erkannt werden können.

Bürgermeister Markus Gleißenberg dankte im Namen der Gruppe für einen ausführlichen Einblick in das Herz der Wasserversorgung.   Johann Dechant

Foto: J. Dechant

Bild: Die Besuchergruppe im Maschinenhaus des Wasserzweckverbandes mit Wassermeister Bernd Zagel (5. v.l.) und Bürgermeister Markus Gleißenberg (6. v.l.).
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