Henfenfeld

Stoßseufzer der Künstler: Endlich wieder Bühne!

Wer wagt gewinnt, dachte sich Denette Whitter beim Sonntagskonzert auf Schloss Henfenfeld. Nach einem heftigen Schauer kurz vor Konzertbeginn waren danach Sonnenschirme im Innenhof des Schlosses erforderlich. Der Tenor Lemuel Cuento und die Koloratursopranistin Nataliia Ulasevych begeisterten die Gäste im vollbesetzten Schlosshof.

Man nehme einen fantastischen Tenor aus den Philippinen, eine stimmgewaltige Sopranistin aus der Ukraine und eine Pianistin aus Texas: Das waren die Hauptzutaten für das Konzert „Endlich wieder Bühne!“

„Als flotter Geist“ dem Auftrittslied des Sándor Barinkay, aus dem Zigeunerbaron von Johann Strauss, begeisterte der Tenor Lemuel Cuento das Publikum.

Von den ungarischen Weiten führte der Weg in die Lagunenstadt. Aus „Eine Nacht in Venedig“ sang Cuento beeindruckend das flehende „Ninana, Ninana“ für die Fischerstochter Anina.

Ein prächtiges Koloraturstück brachte Nataliia Ulasevych zu Gehör. Erstmals erklang „Carneval de Venise“ von Jules Benedict im Schlosshof. Bei uns wurde die Melodie bekannt mit „Mein Hut, der hat drei Ecken“. Die zierliche Sängerin schaffte mühelos die größten musikalischen Sprünge und bekam prompt Bravo-Rufe.

Romantische Lieder von Richard Strauss präsentierte Lemuel Cuento. Beim „Traum durch die Dämmerung“, das „Ständchen“ und die „Zuneigung“ beeindruckte der Sänger mit feinster Artikulation.

Denette Whitter stellte kurz die Handlung von „Rigoletto“ von Giuseppe Verdi vor. In einem wunderschönen Duett sangen Cuento und Ulasevych „Signor né principe“. Es folgte das berühmte „Caro nome“ von der Sopranistin und das wohlbekannte „La donna è mobile“ vom Tenor.

Nach einem musikalischen Ausflug durch Italien gab es eine Hommage an Franz Lehár. „Dein ist mein ganzes Herz“ schmachtete Lemuel Cuento und bekannte „Gern hab ich die Frau’n geküsst“. Absolut hörenswert war sein „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ zu dem es Rosenblüten in den Schlosshof regnete. Das Publikum quittierte dies mit tosendem Beifall.

Beim Duett „Mausi, süß warst du heute Nacht“ von Paul Abraham zeigte Nataliia Ulasevych, dass sie nicht nur herrlich singen kann, sondern auch den Stepptanz beherrscht.

Nachdem Petrus die letzten Wolken beseitigt hatte, passte auch „Die ganze Welt ist himmelblau“, welches Robert Stolz für „Im weißen Rössl“ beigesteuert hatte.

Mit langem Beifall wurden Zugaben gefordert. Als letztes sang Cuento den Stolz-Klassiker „Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frau’n“.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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