Henfenfeld

Gemeinderat: Solider Haushalt dank umsichtiger Planung

HENFENFELD – Die Aprilsitzung des Henfenfelder Gemeinderates war vom Haushalt geprägt. Trotz Corona-Pandemie gab es einen soliden Etat ohne Kreditaufnahme. Dank umsichtiger Vorplanung bleibt der Gemeinde genügend Luft, um handlungsfähig zu sein. Nicht zuletzt deshalb, weil die Dorferneuerung weitestgehend abgeschlossen ist.

In der Henfenfelder Schulsporthalle ehrte Bürgermeister Markus Gleißenberg eingangs Leo Bock (siehe besonderen Bericht). Den Haushalt stellte Kämmerin Elke Thiel vor. Sie schickte voraus, dass zwar noch Zahlungen in Höhe von 150000 Euro aus der Dorferneuerung ausstehen, allerdings auch etliche Zuschüsse. Viele Schlussrechnungen sind erst jetzt eingetroffen, obwohl die Maßnahmen 2018 beendet wurden.

Ein neuer Posten bei den Geschäftsausgaben ist der Pandemie geschuldet, daher wurden für „besondere Maßnahmen“ 5000 Euro eingeplant. Für den Brandschutz wurde die Bedarfsliste der Feuerwehr mit rund 15000 Euro berücksichtigt, nahezu unverändert zu den Vorjahren.

Für 60 Grundschüler zahlt die Gemeinde knapp 136000 Euro an die Grundschule Hammerbachtal, für 18 Schüler an der Mittelschule Hersbruck sind 50681 Euro zu zahlen. An die Einwohnerzahl ist die Umlage an Volkshochschule Hersbruck gebunden, Henfenfeld zahlt dafür 4577 Euro.

Für die Kindergärten erhält die Gemeinde 320000 Euro Zuschuss vom Freistaat, an den Träger, dem Diakonieverein, sind 510000 Euro zu zahlen. Dies sind 80000 Euro weniger als im Vorjahr, da durch Corona Einfluss auf die Buchungszeiten feststellbar war.

Für die Gemeindestraßen erhält die Gemeinde eine Pauschale von 22900 Euro aus der Kfz-Steuer, andererseits sind für den Straßenunterhalt und Winterdienst Kosten von 45000 Euro eingeplant, deutlich mehr, bedingt durch die Witterung. Für die Unterhaltung und dem Energieverbrauch der Straßenbeleuchtung stehen 28000 Euro im Haushalt.

Kostendeckend zeigte sich die Abwasserbeseitigung, Einnahmen von 206000 Euro stehen Ausgaben von 202000 Euro gegenüber, davon sind rund 67000 Euro für die Betriebskosten der Kläranlage enthalten. Auch beim Bestattungswesen entstand ein Ausgleich, 15000 Euro Einnahmen standen fast der gleichen Summe an Ausgaben entgegen.

2021 soll wieder mehr Geld für Wirtschafts- und Feldwege investiert werden, 8000 Euro sind hier vorgesehen, 4000 Euro stammen noch vom Vorjahr.

Für die Elektrizitätsversorgung bekommt Henfenfeld 33000 Euro Konzessionsabgabe.

Ihre „wichtigste Seite“ nannte Kämmerin Thiel die Einnahmen aus den Steuern. 150650 Euro bringt die Grundsteuer A und B. Minimal niedriger ist der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer angesetzt, mit knapp 1126000 Euro sind es 60000 Euro weniger als im Vorjahr. Eine wichtige Einnahme ist die Schlüsselzuweisung, fast 594000 Euro kommen hier in die Kasse.

Bei den Ausgaben sind rund 47000 Euro für die Gewerbesteuerumlage zu zahlen. Die Kreisumlage wurde zwar um einen halben Prozentpunkt gesenkt, dennoch sind 833360 Euro fällig, deutlich mehr als in den Vorjahren.

Den Einnahmen von  2391262 Euro stehen Ausgaben von 1312163 Euro gegenüber, was einen Überschuss von gut einer Million bedeutet. Somit können 367127 Euro zum Vermögenshaushalt übertragen werden.

In diesem sind Einnahmen von 100000 Euro als Zuschuss für die Schulsporthalle eingeplant. Deutlich tiefer in den Geldbeutel müssen die Gemeinden im Hammerbachtal für den Abbruch des Schulgebäudes in Engelthal greifen, 132800 Euro ist hier der Henfenfelder Anteil. Für Investitionen beim Schulverband Hersbruck zahlt die Gemeinde 20000 Euro. Der Kinderhort in der Grundschule ist mittlerweile fertig gestellt, für die Baumaßnahmen sind 70000 Euro fällig.

Für die Sanierung von Gemeindestraßen sind 35000 Euro vorgesehen. Letztmalig fallen Kosten für die Dorferneuerung an, 150000 Euro sind hier vorgesehen, zudem die Abschlusszahlungen für den Umbau in der Dorfmitte mit rund 80000 Euro.

In den Haushalt aufgenommen wurden auch die Stützmauer in der Hauptstraße, nördlich der Raiffeisenbank, die Baumaßnahmen „Am Bach“ und Arbeiten am Festplatz, dafür sind 120000 Euro eingeplant.

Bürgermeister Gleißenberg informiert darüber, dass die Kompostgrube am Friedhof derzeit mit einem Flatterband wegen Unfallgefahr gesichert ist, hier muss ein massives Geländer zur Sicherung angebracht werden.

Für Investitionen im Bereich Friedhof wurden 10000 Euro veranschlagt.

Eine willkommene Einnahme ist die Investitionszuweisung vom Freistaat Bayern. 126500 Euro bekommt Henfenfeld, wobei dieses Geld nicht zweckgebunden ist.

Um den Haushalt finanzieren zu können, werden aus der Rücklage rund 584000 Euro entnommen. Kredit wird keiner aufgenommen, stattdessen werden 169570 Euro zur Tilgung verwendet.

Somit hat der gesamte Haushalt ein Volumen von 4487816 Euro, 3246666 Euro im Verwaltungshaushalt und 1241150 Euro im Vermögenshaushalt. Zum Schluss nannte Kämmerin Elke Thiel die aktuelle pro-Kopf-Verschuldung, diese liegt mit 870,24 Euro zwar über dem Landesdurchschnitt, Tendenz sinkend.

Das Gremium nahm den Haushalt einstimmig an. Bürgermeister Markus Gleißenberg stellte fest, dass damit ein solider Haushalt ohne Neuverschuldung vorläge. Nachdem die Gewerbesteuereinnahmen deutlich gestiegen waren, dankte er den Gewerbetreibenden, „trotz der Krise“ für ihren Beitrag und der Kämmerin für ihre hervorragende Arbeit.

Der Fraktionssprecher von der SPD/FBB, Peter Hader, freute sich über das Ergebnis, „mit diesem soeben zugestimmten Haushalt haben wir das Schreckgespenst

der drohenden finanziellen Handlungsunfähigkeit unserer Gemeinde abgewendet“. Fraktionssprecher Dietmar Faltermeier brachte es auf den Punkt: „Jetzt habe man Geld übrig für Sachen, die bisher vernachlässigt werden mussten“.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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