Henfenfeld

Oper und Operette im Henfenfelder Schlosshof

Nach der langen, schweren Zeit mit der zwangsverordneten musikalischen Abstinenz, gab es wieder ein Konzert im Innenhof des Henfenfelder Schlosses. Die beschränkt vorhandenen Plätze waren im Nu ausverkauft, Petrus steuerte optimales Wetter bei.

Die Leiterin der Opernakademie Denette Whitter hatte ein Programm zusammengestellt, das erheitern und unterhalten sollte. Sie führte durch das Programm und zeigte sich als virtuose Begleiterin am Klavier.

Mit einem regelrechten „Zungenbrecher“ eröffneten Kristina Scherer, Alwin Adelmann und James Young das Programm: „Zitti, zitti, piano, piano“ aus dem Barbier von Sevilla von Gioacchino Rossini.

Sopran, Tenor und Bariton ergänzten sich hier zu einer vorzüglichen Harmonie.

Die Arie der Rosina „Una voce poco fa“ aus der gleichen Oper bot Sopranistin Scherer zeitgemäß an, statt einen Brief zu schreiben sendet man heutzutage eine Nachricht vom Handy.

Sehr populär ist derzeit die Arie „Nessun dorma“ aus „Turandot“. Für den Tenor Alwin Adelmann ist es das Paradestück schlechthin. Mit seinem kraftvollem Gesang begeisterte er das Publikum.

Bariton James Young schlüpfte zuerst in die Rolle des Grafen Almaviva, als er dessen Arie „Hai gia vinta la causa“ aus Mozarts „Hochzeit des Figaro“ sang. Viel Leidenschaft zeigte er als Don Giovanni, der mit der Arie „La ci darem la mano“ erfolgreich Zerlina in sein Schloss lockt. Dieses Lied ist im deutschsprachigen Raum auch als „Reich mir die Hand, mein Leben“ bekannt.

Dank Pizzawerbung ist „La donna è mobile“ mittlerweile ein Gassenhauer. Alwin Adelmann bewies in der Arie aus „Rigoletto“, dass er hohe Töne extrem lange halten kann.

Das bekannte „O mio babbino caro“ aus Puccinis „Gianni Schicchi“ ist für Kristina Scherer keine besondere Herausforderung, virtuos meisterte sie die Koloraturen.

Der zweite Teil des Programms war der Operette gewidmet. Als Alwin Adelmann in der Rolle des Sandor Barinkay „Als flotter Geist“ anstimmte, munterte er das Publikum zum Mitsingen des Refrains auf. Ein wunderschönes Liebeslied ist im Zigeunerbaron das Duett „Wer uns getraut“. Adelmann als Barinkay und Scherer als Saffi verzückten damit die Zuhörer. Nachdem James Young mit „I am the Pirate King“ mit Piratenhut und Gewehr einen martialischen Auftritt hatte, zog es Adelmann als Graf Danilo ins Maxim. Lieder aus „Im weißen Rössl“ und dem „Land des Lächelns“ ergänzten das Programm. Als Terzett zeigten die drei Künstler auch Schauspielkunst, als sie „Ich stehe voll Zagen“ aus der „Fledermaus“ von Johann Strauss aufführten.

Mit viel Applaus forderte das Publikum Zugabe, die wurden mit „Lippen schweigen“ aus Lèhars „Lustiger Witwe“ gegeben.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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