Henfenfeld

Henfenfelder Bürgerversammlung in der Schulsporthalle

HENFENFELD – Mit erheblicher Verspätung fand in Henfenfeld die Bürgerversammlung für 2020 statt. Der Corona Pandemie geschuldet war auch der Veranstaltungsort: Schulsporthalle statt Wirtshaus. Bürgermeister Markus Gleißenberg gab einen umfassenden Einblick in die Finanzlage der Gemeinde. Nachdem die Dorferneuerung größtenteils abgeschlossen ist, entspannt sich auch der Haushalt.

Zur Bürgerversammlung waren viele Interessierte in die Schulsporthalle gekommen. Die Örtlichkeit wurde gewählt, um die Abstandsregeln einhalten zu können. Zum Auftakt informierte Bürgermeister Markus Gleißenberg die Zuhörer über die finanzielle Lage der Gemeinde. Die sicherste Einnahmequelle ist die Einkommensteuer, trotz Pandemie brachte sie 2020 rund 1,126 Millionen Euro in die Gemeindekasse. Richtig erfreut zeigte er sich, als er feststellte, dass die Gewerbesteuereinnahme im letzten Jahr fast 487000 Euro einbrachte, der höchste Stand seit 25 Jahren. Auch die Schlüsselzuweisung erreichte mit 638000 Euro einen Rekordwert, allerdings ist dieser ein Spiegel, wie finanzschwach die Gemeinde vor zwei Jahren war. Trotz Senkung des Prozentsatzes überwies Henfenfeld 827000 an den Landkreis, auch hier zeigt der Trend nach oben. Neuerungen bei der EDV-Anlage führten zu einem neuen Höchststand der Zahlungen an die Verwaltungsgemeinschaft, fast 361000 Euro betrug hier der Anteil. Bedingt durch die Einwohnerzahl zahlt die Gemeinde 40 Prozent der Gesamtkosten im Hammerbachtal. Insgesamt nahm die Gemeinde fast 2,5 Millionen Euro ein und gab knapp über zwei Millionen aus. Dicke Brocken waren hier die Dorferneuerungsmaßnahmen mit 210000 Euro und der Umbau der Staatsstraße mit 400000 Euro. Für diesen bekam die Gemeinde einen Zuschuss von 235000 Euro. Als sehr willkommene Einnahme bezeichnete Gleißenberg den Investitionszuschuss mit 126500 Euro, der zwar nicht zweckgebunden, doch immer zur Haushaltsdeckung erforderlich ist. Nachdem keine Kreditaufnahme mehr erforderlich war, sank die pro-Kopf-Verschuldung von 949 Euro auf 870 Euro bei einem Stand von 1831 Einwohnern.

Die Grundschule in Henfenfeld besuchen 65 Schüler in vier Klassen, 59 davon sind ortsansässig. Zur Mittelschule in Hersbruck fahren derzeit 18 Jugendliche.

Einen deutlichen Anstieg gibt es im Kindergartenbereich, vor einem Jahr waren es 104 Kinder, für den September diesen Jahres sind 130 angemeldet. Einen deutlichen Zuwachs gab es vor allem bei den Krippenkindern, 26 Kinder sollen betreut werden, neun mehr als im Vorjahr. Deshalb wurde seitens des Kindergartens eine Anpassung erforderlich: Der Kindergarten in der Bahnhofstraße betreut künftig nur noch Krippenkinder, die Kindergartenkinder werden in der Kirchenstraße untergebracht. Neue Räumlichkeiten wurden für den Schulkinderhort in der Grundschule geschaffen.

Anschließend zeigte Gleißenberg Bilder von der Dorferneuerung und den Vergleich von früher zu jetzt.

Als „langwieriges Thema“ bezeichnete er das geplante Neubaugebiet „Rohäcker III, welches kürzlich auf den Weg gebracht wurde. Dazu soll in Kürze eine Anliegerversammlung stattfinden. Sorgen bereitet dem Bürgermeister der Zustand der Kanäle. Er befürchtet, dass viele saniert werden müssen, welches Unsummen an Kosten für die Gemeinde bringt.

Zum Schluss wies er darauf hin, dass es bei der Bundestagswahl am 26. September in Henfenfeld nur noch zwei Wahllokale geben wird: die Grundschule und die AWO-Begegnungsstätte, da immer mehr Bürger von der Briefwahl Gebrauch machen.

Bei den Anfragen der Bürger wurde, wohl aufgrund der kürzlichen Unwetter, die Hochwasserlage des Hammerbaches angesprochen. Zur Frage nach dem Zustand der Bachmauer erklärte Bürgermeister Markus Gleißenberg, dass sich diese, laut Wasserwirtschaftsamt als Eigentümer, in einem guten Zustand befinde, daher gebe es keinen Handlungsbedarf. Sorge macht auch das sogenannte 100-jährige Hochwasser. Hier wies Gleißenberg darauf hin, dass der Hammerbach vom Wasserwirtschaftsamt nicht mehr erfasst wird, nachdem mehrere Aufweitungen bereits durchgeführt worden sind und es im Ort Regenrückhaltebecken gibt. Weitere Maßnahmen wären nur wirksam, wenn diese im Gebiet der Gemeinde Offenhausen getroffen würden. Der Bürgermeister erklärte, dass es bei einem Starkregen wie in Westdeutschland auch hier keinen Schutz geben würde, denn dies war kein Jahrhunderthochwasser, sondern eine Naturkatastrophe. Eine Nachfrage wurde zur Wasserqualität des Hammerbaches gestellt. Diese sei, so Gleißenberg, nach Auskunft des Wasserwirtschaftsamt in einem solchen Zustand, dass die Wasserqualität nicht gut, aber ökologisch gesehen nicht bedenklich ist.

Johann Dechant

Bild: Der Hammerbach stand im Mittelpunkt der Fragen der Bürger, sowohl für mögliches Hochwasser, als auch für die Wasserqualität.

Foto: J. Dechant

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