Henfenfeld

Fotograf und Sänger Johannes Green gab Liederabend auf Schloss Henfenfeld

Vor wenigen Monaten eröffnete Johannes Green eine Bilderausstellung auf Schloss Henfenfeld. Schon damals fiel auf, dass neben jedem seiner Fotografien ein musikalisches Werk vorgestellt wurde. Nachdem Green ein vorzüglicher Bariton ist, fasste er nun diese Lieder in einem Konzert zusammen.

Gastgeberin Denette Whitter freute sich über das „komplett geimpfte“ Publikum, nachdem die Regeln in Pandemiezeiten immer schwieriger für die Kunst sind. Die Besucher erhielten ein Verzeichnis, in dem die Bilder und die dazugehörigen Liedertexte enthalten waren.

Im ersten Zyklus waren Lieder von Ludwig van Beethoven enthalten, aus Op. 98 „An die ferne Geliebte“.

Johannes Green zeigte hier seinen kraftvollen, variablen Bariton. Nach „Auf dem Hügel sitz‘ ich“ folgten fließend die weiteren Lieder Viele Impressionen wurden fein artikuliert in Szene gesetzt. Whitter zeigte sich wieder einmal als einfühlsame Pianistin. Gebannt hing das Publikum an den Lippen des Sängers, der die Dynamik voll zur Geltung kommen ließ. Einen fulminanten Abschluss bildete „Nimm sie hin denn, diese Lieder“. Schon hier gab es Bravo-Rufe aus dem Publikum.

Eine vertonte Liebesgeschichte, richtig romantisch, sind „Sechs Lieder“ Op. 13 von Clara Schumann. Ihr frisch angetrauter Ehemann Robert war davon schwer beeindruckt. Schon bald trat sie aus seinem Schatten heraus, war nicht nur eine berühmte Pianistin, sondern auch eine angesehene Komponistin.

Die Verse stammen teilweise von keinem geringerem als Heinrich Heine. Bariton Johannes Green brachte mit seiner Darbietung ein besonderes Flair in den Roten Saal. Der erhabene und zeitweise wuchtige Gesang wirkte nachhaltig beim Publikum.

Vom französischem Komponisten Hector Berlioz stammte der dritte Liederzyklus des Abends. „Les nuits d’été“ – die Sommernächte – sang Green in französischer Sprache. Den Zuhörern war hier die Übersetzung im Liedblatt sehr behilflich. Besinnlich und teilweise melancholisch zeigte sich der Gesang. Green ließ die Lieder beim Publikum einwirken und verzichtete auf große Gesten. Nachdem zum Schluss stürmisch und drangvoll eine unbekannte Insel „L’ile inconnu“ in Szene gesetzt wurde, gab es vom Publikum tosenden Beifall und Bravo-Rufe. Nach einer Zugabe stellte sich der Künstler dem Publikum zur Verfügung, um über seine darstellende Kunst – dem Fotografieren – zu informieren.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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