Henfenfeld

Opernakademie: Klänge im Dreivierteltakt begeisterten das Publikum

Operette ist weltweit ein Publikumsmagnet. Dies bewahrheitete sich auch auf Schloss Henfenfeld. Dort wurde ein Streifzug durch die wunderbare Welt der Operette präsentiert.

Tenor Alwin Adelmann und die Sopranistin Kristina Scherer treten regelmäßig im Roten Saal auf. Dieses Mal stand nur Operette auf dem Programm, teils mehr oder weniger bekannte Werke. Denette Whitter moderierte und begleitete auf dem Flügel.

Die erste Halbzeit des Programmes bildeten Werke, die Franz Lehár komponiert hatte. „Freunde, das Leben ist lebenswert!“ stellte Tenor Alwin Adelmann eingangs fest. Die Arie des Octavio aus „Giuditta“ gehört zu seinen Paradestücken. In der Rolle der Giuditta bekannte Kristina Scherer „Meine Lippen, die küssen so heiß“ und begeisterte mit strahlendem Sopran sofort das Publikum. Beim Duett „Schön wie die blaue Sommernacht“ zeigte sich, welch ein harmonisches Paar die beiden Künstler sind.

Die Vorlage für Lehárs „Friederike“ basiert auf eine wahre Begebenheit. Als Singspiel konzipiert, handelt es sich um die Liebe zwischen dem jungen Wolfgang von Goethe und eben Friederike.

Leidenschaftlich zeigten Adelmann und Scherer die Gefühle der beiden auf, für die es letztlich kein Happy End gab.

Den „Zarewitsch“ hatte Lehár speziell auf den großen Tenor Richard Tauber zugeschnitten. Das „Wolga-Lied“ gilt als bekanntester „Schlager“ der Operettengeschichte. Ergreifend sang Adelmann „Es steht ein Soldat am Wolgastrand“ mit einem Hauch von Melancholie.

Mit dem zauberhaften Duett „Hab‘ nur dich allein“ wurden die beeindruckten Zuhörer in die Pause geschickt. Danach ging die musikalische Reise an den Rio Negra. Aus Fred Raymonds Operette „Maske in Blau“ besang Kristina Scherer den „Frühling in San Remo“. Augenzwinkernd ermahnte anschließend Adelmann „Schau einer schönen Frau nie zu tief in die Augen“, die Gäste quittierten dies mit tosendem Beifall.

Vom „Walzerkönig“ Johann Strauss stammt die Operette „Eine Nacht in Venedig“. Mit herrlichem Gesang präsentierte Scherer „Frutti di mare“ und pries dabei die frischeste Ware an. Bei „Ninana“ zeigte Adelmann neben flehentlichen Gesang auch viel Mimik, als er der „Schönsten aller Frauen“ huldigte. Das bekannte „Ach, wie so herrlich zu schau ‘n“ endete schließlich in einem getanzten Walzer.

Die musikalische Reise endete schließlich in der österreichisch-ungarischen Monarchie. Die „Gräfin Mariza“ von Emmerich Kálmán enthält viele Lieder, die zu Evergreens wurden. Einer davon ist „Komm mit nach Varasdin, solange noch die Rosen blüh’n“. Für das bezaubernde Duett gab es Bravo-Rufe aus dem Publikum.

Mit langanhaltendem Beifall verlangte das Publikum Zugaben, die mit zwei Stücken von Franz Lehár befriedigt wurden.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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