Henfenfeld

Opernakademie: Bekannte alte Schlager in neuem Gewand

Henfenfeld – Zu einem außergewöhnlichen Konzert hatte die Henfenfelder Opernakademie eingeladen. Die „Magie der Wandlungen in der Musik“ präsentierte Sängerin Kathrine Ramseier. Instrumental unterstützt wurde sie von Rueben Levi, Violine, Carlos Nozzi mit dem Cello und Denette Whitter am Flügel. Alle Lieder waren vom finnischen Komponisten Jarkko Riihimäki neu arrangiert. Ein Höhepunkt war die Uraufführung eines seiner Werke.

Flott ging es los, als Ramseier mit dem Chanson „Kreuzworträtsel“ von Georg Kreisler das Konzert eröffnete. Als „Stück in Blau“ bezeichnete die Schweizer Sängerin „Erinnerungen an Marie A.“ dessen Verse von Bertolt Brecht stammen. Die romantische Melodie voller Melancholie wurde vom erlesenen Besucherkreis begeistert aufgenommen.

Recht aktuell ist das Lied „Du erkennst mich nicht wieder“ von Judith Holofernes, eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Liebe. Hierzu bekannte Ramseier, dass nicht sie die Lieder sucht, sondern die Lieder sie finden.

Eine Hommage an ihre Heimat war „Tusig chlini Liechtli“, dessen Urversion aus dem Jahr 1945 von Artur Beul stammt. Ramseier präsentierte das Lied in Schweizerdeutsch mit Jodeleinlagen und erhielt dafür Bravo-Rufe.

Eine Uraufführung war der Tango „Si tú me olvidas“ dessen übersetzter Text „Wenn du mich nicht liebst, liebe ich dich trotzdem“ lautet. Den Zuhörern wurde dabei ein markantes Werk präsentiert, feine Klänge von Levis Violine verschmolzen mit sonoren Tönen von Nozzis Cello. Beide Saiteninstrumente erhielten feine Unterstützung von Whitters Flügel.

Riihimäkis Credo ist es, moderne Lieder aus der Sicht von klassisch ausgebildeten Interpreten umzugestalten. So erklang „Ich bin wieder hier, in meinem Revier“ von Marius Müller-Westernhagen, im Stil von Classic-Rock.

Nach Liedern von Friedrich Hollaender und Konstantin Wecker gab es zum Finale „Viertel vor Sieben“ von Reinhard Mey. In der Version von Kathrine Ramseier mit klassischer Instrumentalbegleitung erklang das ohnehin berührende Lied mit einem besonderen Flair.

Mit tosendem Beifall verlangte das Publikum eine Zugabe. Diese erfüllten die Künstler mit dem legendären „Irgendwo auf der Welt“, das einst ein Paradestück der Comedian Harmonists war.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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