Henfenfeld

Schwungvoller Auftakt mit Oper und Operette

Henfenfeld – Endlich! Genau drei Jahre hat es gedauert, bis der Rote Saal des Henfenfelder Schlosses wieder voll besetzt war. Für das Konzert „Vorhang auf!“ hatte Denette Whitter ein vielseitiges Programm zusammen gestellt. Gesang zum Satthören war angesagt.

Der nahende Frühling bildete den Auftakt im musikalischen Reigen. Sopranistin Kristina Scherer begrüßte ihn mit den „Schneeglöckchen“ von Robert Schuhmann. Nach einem quirligen Lied von Hugo Wolf wurde „Das Veilchen“ besungen, ein wunderschönes Lied von Wolfgang Amadeus Mozart.

Aus dessen Feder stammt auch „Ach, ich fühl’s“, die Arie der Pamina aus der „Zauberflöte“. Die südkoreanische Sopranistin Hyewon Lee zeigte hier kraftvollen und ausdrucksvollen Gesang mit äußerst flexibler Stimme. Als Julia strahlte sie Lebensfreude pur aus, als sie „Je veux vivre“ mit feiner Gestik hinterlegte.

Nádia Zanotello schlüpfte in die Rolle der Mimi, als sie „Si, mi chiamano Mimì“ aus „La Bohème“ sang. Recht kokett schwärmte sie von einer romantischen Zusammenkunft. Ein Höhepunkt des Abends war ihr Auftritt als Cio-Cio-San, als sie das berühmte „Un bel di, vedremo“ aus Madame Butterfly sang. Mit großem Ausdruck zeigte sie die Hoffnung auf die Rückkehr ihres Mannes.

Stimmgewaltig zeigte sich Lena Marie Zeizel, als sie „Give Him this Orchid“ aus Benjamin Brittens „The Rape of Lucretia“ in Szene setzte. Ihr Mezzosopran explodierte förmlich, mit ausdrucksvollem und leidenschaftlichen Gesang beeindruckte sie das Publikum. Mit feinem Timbre sang sie das legendäre „Kennst Du das Land, wo die Zitronen blüh’n“, dessen Verse von Johann Wolfgang von Goethe stammen. Denette Whitter steuerte dazu wuchtige Klavierklänge bei – ein Hörgenuss vom Feinsten.

Andächtig zeigte sich Marlies Stahl bei der Arie der Agathe „Wie nahte mir der Schlummer“ aus dem „Freischütz“ von Carl Maria von Weber. Mit samtigem Sopran und viel Ausdruck sorgte sie sich um ihrem Max, mit tosendem Beifall wurde ihr Auftritt belohnt. Auch im Operettenfach zeigte sich Stahl beeindruckend, kraftvoll wünschte sie sich als Lisa „Ich möcht‘ wieder einmal die Heimat sehn“ aus Lehárs „Land des Lächelns“.

Buchstäblich der Hahn im Korb war bei diesem Konzert der Tenor Dieter Doetsch. Er schlüpfte in die Rolle des Caramello und stimmte „Ach, wie so herrlich zu schau`n“ an. Das Lied aus „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss ist zugleich als Lagunenwalzer bekannt. Richtig schmachtend zeigte er sich bei „O Mädchen, mein Mädchen“ aus Lehárs „Friederike“, das Publikum war davon begeistert.

Zum Schluss gab es noch ein herrliches Duett, als Dieter Doetsch und Kristina Scherer aufforderten „Komm mit nach Varasdin, solange noch die Rosen blüh’n“. Bei diesem Klassiker aus Kálmáns „Gräfin Mariza“ stimmte auch das Publikum ein. Mit viel Beifall und Bravo-Rufen honorierte das Publikum die Akteure für eine fantastische Aufführung.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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