Henfenfeld

Opernakademie: Tenor Pedro Arroyo und der Frühling

Henfenfeld – Endlich ist er da, der Frühling. Lange hat man auf ihn warten müssen, ebenso auf den Auftritt von Tenor Pedro Arroyo, dessen zuerst geplanter Auftritt verschoben werden musste.

Sehr spärlich besucht war der Liederabend im Henfenfelder Schloss. Denette Whitter hätte sicherlich gerne mehr Gäste begrüßt. Neben ihren Part am Klavier übersetzte sie für das Publikum die fremdsprachlichen Lieder.

Pedro Arroyo hat seine Wurzeln in Puerto Rico, 2017 schloss er in Cincinnati sein Studium als „Doctor of Music“ ab. Seit 2022 gehört er als erster Tenor dem Chor des Staatstheaters Nürnberg an.

Im Roten Saal eröffnete er den Liederabend mit dem „Frühlingslied“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Mit seinem prächtigen Tenor huldigte er dem Frühling und begrüßte auch den langersehnten Sonnenschein. Nachdem er musikalisch einen Blumenstrauß in Szene setzte, strömten romantische Verse beim „Schilflied“ durch den Saal.

Musikalisch führte der Weg nach Frankreich, als vier Lieder von Claude Debussy vorgetragen wurden. Diese stammen aus der Frühzeit Debussys, er hatte sie als 16-jähriger komponiert.

Nach „Voici que le printemps“ einem Frühlingslied wurden bei „Fleur des blés“ Blumen in einem Weizenfeld besungen. Besinnlich wurde „Beau soir“ in Szene gesetzt. Mit viel Ausdruck besang der Tenor bei „Nuit d étoiles“, eine Sternennacht.

Mit Liedern des italienischen Komponisten Ottorino Respighi wurde der launische April besungen. Schneefall, Regen und Nebel beschrieb Arroyo in seinem Gesang, dazu passten auch Denette Whitters Klavierklänge, man hörte förmlich die prasselnden Regentropfen.

Bei den „Mädchenblumen“ Op. 22 von Richard Strauss stellen die Blumen die Charaktere verschiedener Mädchen dar. Arroyo beeindruckte mit den sehr anspruchsvollen Liedern das Publikum.

Den Komponisten Héctor Campos-Parsi stellte der Sänger selbst vor, da er ebenfalls aus Puerto Rio stammt. Beim Zyklus „Puntos Cubanos“ stand zuerst ein trauriges Lied mit Versen über eine tote Liebe. Im Kontrast standen danach das tänzerische „Mi rancho“, das nostalgische „Madrugada“ und schließlich das lebhafte „Vida criolla“. Bei diesem Lied war das karibische Leben im Gesang und Klavierspiel deutlich fühlbar.

Beim Finale mit italienischen Komponisten zog Arroyo nochmals alle Register seiner Gesangskunst. Strahlend trug er Leoncavallos „Mattinata“ vor. Mit der sehr schnellen neapolitanischen Tarantella „La danza“ von Gioacchino Rossini begeisterte er das Publikum. Nach tosendem Beifall gab es als Zugabe noch das berühmte „Freunde, das Leben ist lebenswert“ aus Giuditta von Franz Lehár.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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