Henfenfeld

Symbiose von vokaler und instrumentaler Musik

Henfenfeld – Ein Gemeinschaftskonzert organisierte der Förderverein zur Unterstützung musikalischer Jugendlicher aus Nürnberg zusammen mit der Opernakademie Henfenfeld. Im Roten Saal des Schlosses wurde ein buntes Programm geboten, von Barockmusik bis zum Musical.

Michael Stöckl, der Vorsitzende des Fördervereins gab einen kurzen Einblick in die Arbeit des Vereins und stellte seine Nachwuchskünstler vor. Zusammen mit Denette Whitter hatte er das Nachmittagsprogramm zusammen gestellt.

Barockmusik gab es zum Auftakt, als Kristina Scherer in die Rolle der Kleopatra schlüpfte. Beim „V’adoro“ aus Händels „Giulio Cesare“ zeigte sie wunderbaren Soprangesang.

Die Mezzosopranistin Liang Yu trat in einer „Hosenrolle“ auf. Als „Sesto“ sang sie ausdrucksvoll „Parto, parto“ aus Mozarts „La clemenza di Tito“ mit herrlichen Koloraturen.

Die 13-jährige Pianistin Dorothea Ruijia Hanebuth präsentierte Werke, die sie beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ spielt, sie hat sich für den Bundeswettbewerb qualifiziert. Bei Beethovens Sonate Nr. 3, 2. Satz, das Fantasie-Impromptu cis-Moll von Frédéric Chopin und die „Omaggio a Domenico Scalatti“ von Marc-André Hamelin war anspruchsvolles Klavierspiel hörbar. Die junge Künstlerin spielte bravourös ohne Notenblatt und begeisterte die Zuhörer.

Ihr Debüt gab die Sopranistin Jeannette Kamm. Frisch und anmutig war ihr „Ich bin die Christel von der Post“ aus Zellers „Vogelhändler“. Bei der Textpassage „denn bei der Post geht’s nicht so schnell“ kam im Publikum so manches Schmunzeln auf.

Leidenschaftlich zeigte sich Nadia Zanotello (Sopran) in der Rolle der Donna Anna. Im „Non mi dir“ aus Mozarts „Don Giovanni“ ist sie auf der Suche nach dem Mörder ihres Vaters.

Eine Rarität bei „Jugend musiziert“ ist ein Trompetenspieler. Aaron Fischer von Mollard beherrscht dieses Instrument. Er stammt aus einer äußerst musikalischen Familie. Seine Schwester Cosima, die ihn auf dem Klavier begleitete, nahm schon vor neun Jahren, damals als zehnjährige am Wettbewerb teil, jetzt studiert sie an der Hochschule für Musik in Nürnberg. Die beiden spielten Hummels „Trompetenkonzert Es-Dur“ und Pennequins „Morceau de Concert“. Aarons fulminante Trompetenklänge durchfluteten den Saal, während sich Cosima als vorzügliche Begleiterin am Flügel zeigte.

Prachtvoll und sehr bekannt ist Händels „Lascia ch’io pianga“ aus „Rinaldo“. Mit weichem Sopran faszinierte Kristina Scherer damit das Publikum.

Resolut zeigte sich Jeanette Kamm in der Rolle von Eliza Doolittle, als sie „Just you wait“ aus Frederik Loewes „My Fair Lady“ präsentierte.

Zum Abschluss des Konzertes spielte der 17-jährige Kai Chan auf dem Klavier Bachs „Partida Nr. 2, in c-Moll, danach Werke von Robert Schumann, Dun Tang und Franz Liszt. Mit dieser Auswahl wird er auch beim Bundeswettbewerb antreten. Selbstverständlich spielte er den opulenten Vortrag ohne Notenblatt. Mit ausgiebigem Beifall und Bravo-Rufen würdigte das Publikum die Leistungen der Künstler. Zum Abschluss übergab Denette Whitter jedem Teilnehmer ein kleines Präsent.

Johann Dechant

Auf dem Bild die Teilnehmer des Konzertes, von links: Nadia Zanotello, Kristina Scherer, Leiterin der Opernakademie Denette Whitter , Liang Yu, Dorothea Ruijia Hanebuth, Jeanette Kamm, Aaron und Cosima Fischer von Mollard, Fördervereinsvorsitzender Michael Stöckl und Kai Chan.

Foto: J. Dechant

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