Henfenfeld

Musikalische Wundertüte von Mozart bis O’Sullivan

Henfenfeld – Improvisieren musste Denette Whitter beim Sonntagskonzert. Krankheitsbedingt konnte die Australierin Olivia Federow-Yemm nicht auftreten, für sie sprang ihr Landsmann James Young ein.

Zum Auftakt verkörperte er den Leporello aus Mozarts „Don Giovanni“. Mit viel Mimik und Gestik wurde die Liste der Liebschaften des Lüstlings dargestellt. Young kann alle männlichen Rollen aus diesem Werk singen, dies bewies er sogleich in der Rolle des Masetto. Düstere Klänge und Gesang in russischer Sprache zeigte der Bariton bei einer Arie aus Sergei Rachmaninows Oper „Aleko“, deren Texte von Alexander Puschkin verfasst wurden.

Ein krasser Kontrast war Leonhard Bernsteins „Trouble in Tahiti“ bei dem Young ein erfrischendes Lied vortrug. Die Nähe zu Bernsteins Musicals war dabei deutlich hörbar.

Denette Whitter spielte danach den Klassiker „Answer Me, My Love“ von Keith Jarrett auf dem Flügel, das Lied wurde durch den Sänger Nat King Cole weltberühmt. Nach einem Strophenlied von Benjamin Britten begeisterte Young mit der Moritat von „Mackie Messer“ aus Bertolt Brechts „Dreigroschenoper“. Der Bariton sang im typischen Stil der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts und erntete dafür lautstarke Bravo-Rufe.

Eine schwierige Entscheidung musste Young in der Rolle des Baculus treffen. Im „Wildschütz“ von Albert Lortzing hat er die Wahl: 5000 Taler oder die Liebe zu Gretchen. Diesen Zwiespalt wusste der Sänger perfekt in Szene zu setzen, auch hier gab es Bravo-Rufe aus dem Publikum.

Mit viel Beifall wurden Zugaben gefordert, diese gab der Sänger mit Gilbert O’Sullivans „Der Piratenkönig und in der Rolle des Papageno aus Mozarts „Zauberflöte“, der sich nach Papagena sehnt.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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