Henfenfeld

Sänger- und Musikantentreffen in Henfenfeld

Zwischen Franken und der Oberpfalz gibt es ein wichtiges Bindeglied – zünftige Volksmusik. Solche gab es beim Sänger- und Musikantentreffen, zu dem die Fränkische Volkstrachtengruppe „Hammerbachtal“ ins Henfenfelder „Wirtshaus“ eingeladen hatte.

Stefan Thumann führte durch das Programm und sorgte mit seinen lustigen Gedichten und Geschichten für viel Heiterkeit.

„Jedsmal anerschd“ sorgte für einen flotten Auftakt mit „Mein Heimatland“. Der ungewöhnliche Gruppenname entstand, als man einen solchen suchte. Es gab viele Vorschläge, doch nach jeder Pause konnte sich die Gruppe nicht einigen und ersann einen neuen Namen. Das Resultat war jedsmal anerschd, hochdeutsch: jedes Mal anders, das wurde dann letztlich genommen.

Die Gruppe aus dem Sulzbacher Bereich brachte mit drei Trompeten, Tuba, zwei Klarinetten und einer Quetsche eine tolle Stimmung in den Saal.

Im Neukirchner Schottisch waren bekannte Kirwaklänge hörbar. Der „Kappo“ entpuppte sich als Musikstück, bei dem der böhmische Ursprung deutlich hörbar war.

Stefan Thumann erzählte lustige Geschichten, teilweise aber auch solche, sich an der eigenen Nase zu ziehen. So prangerte er es an, wenn die Verbraucher im Supermarkt zu exotischen Früchten greifen und bei uns heimisches Obst auf dem Kompost landet.

Drei Neumarkter Musiklehrer bilden das Trio Collegio, wobei nur noch einer aktiv unterrichtet. Sie spielen mit Gitarre, Zither und einer Basszither, manche ihrer Lieder haben sie auch selbst komponiert. Dem Henfenfelder Publikum präsentierten sie eine deftige slawische Polka. Ruhigeres Spiel zeigten sie bei der „Schelln Neuner“ bei der die Sprechbegleitung für einen Aha-Effekt sorgte. Die berühmte Fahrt mit dem „Automobil“ ergänzten sie bissig als beim „Dieselmobil“ aktuelles Zeitgeschehen einfloss. Das hohe musikalische Niveau belohnte das Publikum mit viel Beifall.

Als dritte Gruppe kamen aus der Oberpfalz gute Bekannte: Die Bäck’n-Moila ebenfalls aus Neumarkt. Seit über 15 Jahren spielen die drei Geschwister, deren Vater Bäcker war zusammen mit der Cousine. Auffallend sind auch die Instrumente der Damen, die mit Harfe, Kontrabass, Hackbrett und Quetsche musizieren. Mit dem „Ebenseer“ brachten sie ein besonderes musikalisches Flair in den Saal. Gediegene Klänge gab es bei der „Paula“. Entgegen dem Titel „Is scho wieddä oana g’storbn“ entpuppte sich das Stück als äußerst lebhaft und rhythmisch.

Das Tüpfelchen auf dem „i“ waren die Hausherren, die Hammerbachtaler Sänger. Diese sind zu einer Institution für Henfenfeld geworden, obwohl sie mittlerweile aus dem ganzen Hammerbachtal kommen. Vor über 50 Jahren legten sie ihren Musikstil fest, sie singen humorvolle Lieder, die sich mit dem Alltag und normalen Leuten befassen. Ihr „I bin ja meilätta net traurig wen“ konnte man durchaus als Lebensmotto sehen. Sehr bekannt wurde das alte Lied vom „Höitermadl“ durch Hubert von Goisern. Die schlichte Version fand beim Publikum in seiner Urform sehr großen Zuspruch.

Nach einem umfangreichen Programm endete das Treffen mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Wahre Freundschaft“.

Johann Dechant

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