Henfenfeld

Im Schloss wurde der Frühling musikalisch begrüßt

Es gibt wohl kaum eine andere Jahreszeit, von der so viele Lieder existieren wie vom Frühling. Im Roten Saal des Henfenfelder Schlosses bekam das Publikum ein vielseitiges Programm zu Gehör.

Bei sommerlichen Temperaturen stellte die Leiterin der Opernakademie, Denette Whitter den Liederreigen vor und übernahm den Part am Flügel. Jeanne Vogt zeigte ihre Vielseitigkeit mit Violinspiel und am Klavier.

Bei der „Sehnsucht nach dem Frühling“ von Wolfgang Amadeus Mozart stellten sich alle Künstler im Wechselgesang vor. „Schon lacht der holde Frühling“ zeigte sich als anspruchsvolle Konzertarie, die von der Sopranistin Kristina Scherer mit herrlich frischem Koloraturgesang angeboten wurde.

Getragen wirkte der „Frühlingsglaube“ von Franz Schubert, den Johanna Zimmermann ausdrucksvoll in Szene setzte. Einen Ausflug nach Italien machte das Ehepaar Vogt, Jeanne begleitete am Flügel ihren Gatten Maximilian, der stimmgewaltig Francesco Tostis „Aprile“ hören ließ.

Einen „Little April Shower“ brachte Denette Whitter musikalisch zu Gehör, beim Stück aus dem Disney-Klassiker „Bambi“ konnte man förmlich die Regentropfen prasseln hören.

Lieder von Hugo Wolf mit Texten von Eduard Mörike folgten. Schade, dass der umherflatternde „Zitronenfalter im April“ ein tragisches Ende fand. Fröhlich und quirlig sang Scherer „Er ist’s“ mit dem berühmten „Der Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“. Die Verse hierzu schrieb Theodor Fontane.

Gesungene Wortakrobatik zeigte Martin Bauer beim „Künstlerball bei Kroll“. Mit unglaublich schnellem Sprechgesang war hier die Unterhaltung mehrerer Personen hörbar. Im Duett sang Bauer mit Anja Fiedler den Comedian Harmonists Evergreen „Veronika, der Lenz ist da“, das Publikum war begeistert.

„Was eine Frau im Frühling träumt“, offenbarte beschwingt Andrea Becker. In die Rolle des Prinzen Sou-Chong schlüpfte Alwin Adelmann, als er aus Franz Lehárs „Land des Lächelns“ musikalisch „Von Apfelblüten einen Kranz“ flocht.

In einem herrlichen Duett mit Kristina Scherer sang Adelmann den Robert Stolz Klassiker „Die ganze Welt ist himmelblau“. Sophia Hunger sorgte für eine feine Stimmung, als sie „Mein kleines Frühlingslied sing ich heut‘ für dich allein“ den Zuhörern darbot.

Als Lied mit triefend schwarzem Humor zeigte sich das „Frühlingslied“ von Georg Kreisler. Boshaft sang dabei Martin Bauer auf wienerisch „Gehn ma Tauberl vergiften im Park“ mit so netten Zutaten wie Arsen und Zyankali.

Lieder von Robert Stolz bildeten das Finale. „Im Prater blüh’n wieder die Bäume stellte mit strahlendem Gesang Andrea Becker fest . Anja Fiedler sang mit jugendlich frischem Sopran „An der Donau, wenn der Wein blüht“. Eine sangesgewaltige Hommage an die Donaumetropole zeigte Adelmann mit dem „Frühling in Wien.

Zum Schluss kam nochmals ein Comedian Harmonists Schlager zu Gehör. Nach „Wochenend‘ und Sonnenschein“ von einem vielstimmigen Chor gab es stürmischen Beifall mit Bravo-Rufen vom Publikum.

Johann Dechant

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