Henfenfeld

Bürgermeister Gerd Kubek mit Festakt verabschiedet – Ernennung zum Altbürgermeister

HENFENFELD – Am Anfang seines Berufslebens stellte er als Fahrdienstleiter bei der Bahn die Weichen für Züge, ab 1990 stellte Gerd Kubek als Bürgermeister 27 Jahre lang die Weichen für Henfenfeld. Nun wurde er mit einem großen Festakt verabschiedet und gleichzeitig zum Altbürgermeister ernannt.

Zu einer besonderen Feier lud die Gemeinde Henfenfeld in den Wirtshaus-Saal ein. Bürgermeister Markus Gleißenberg begrüßte zur Verabschiedung von Gerd Kubek die zahlreich erschienenen Bürgermeister aus dem Landkreis. Ebenso kamen alle aktiven und ehemaligen Gemeinderäte, die Kubek in seiner langen Amtszeit begleitet hatten. Von der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld kamen ebenfalls aktive und ehemalige Mitarbeiter, dazu Vertreter aller Vereine im Ort.

Landrat Armin Kroder übermittelte auch ausdrücklich Grüße von seiner Frau Britta an Kubek. „Eine Ära geht zu Ende“ stellte er angesichts der langen Dienstzeit fest und „du hast dich gut gehalten, trotz der vielen Jahre“. Humor erzeugte die Feststellung, dass man pro Amtsjahr mit einem Kilo Gewichtszunahme rechnen müsse, was bei ihm nicht zugetroffen sei. Kroder würdigte neben der längsten Dienstzeit eines Bürgermeisters im Landkreis auch Kubeks zwölfjähriges Wirken im Kreistag „mit höchst professionellen Begegnungen“. Zum Schluss zitierte er Martin Luther: „Wenn der Bürgermeister seine Pflicht tut, wird es keine fünf geben, die ihn mögen“.

Die weiteste Anreise hatte Bürgermeister László Kreisz, der aus der ungarischen Partnergemeinde Taksony gekommen war. Er dankte Kubek, der seit 2008 Ehrenbürger in seiner Gemeinde ist, besonders für seine Einsätze in der 26-jährigen Partnerschaft. Für seine Verdienste übergab er eine Ehrenurkunde und steckte Kubek die Ehrennadel von Taks ans Revers.

Reichenschwands Bürgermeister Bruno Schmidt kam auch als Vertreter des Bayerischen Gemeindetages. Er dankte Gerd Kubek für seine Einsätze und verwies auf die „sachliche Auseinandersetzung“ als es um die B14-Umgehung ging. „Denke nur an das Schöne in deiner Amtszeit und vergesse das andere“, empfahl Schmidt.

Als Vertreter von Pfarrerin Kathrin Klinger übermittelte Helmut Wendler Grüße von der evangelischen Kirchengemeinde und dem Diakonieverein. Er würdigte die vielen gemeinsamen Aktivitäten zwischen Kirche und Rathaus.

Pfarrer Wunnibald Forster überbrachte Grüße von der katholischen Kirchengemeinde. Er nahm das Kirchenlied: „Wir sind nur Gast auf Erden und wandern ohne Ruh“ zum Anlass, Kubek ein Buch mit Wanderrouten zu übergeben.

Die Henfenfelder Vereinsvorsitzenden hatten sich darauf geeinigt, dass Holger Bayer im Namen aller Vereine sprechen solle. Dabei wurde ihm ein griechisches Zitat mitgegeben: „Taten sind Früchte, Worte sind Blätter“. Ganz speziell stellte Bayer die sportlichen Verdienste von Kubek heraus, der lange aktiver Fußballer war, „als gefürchteter Stürmer und sicherer Tormann“.

Peter Hader, seit 1990 Gemeinderat und 20 Jahre lang Vertreter von Gerd Kubek listete all die Aktivitäten auf, vom Bau des Kindergartens in der Bahnhofstraße 1992 über die Anschaffung eines Feuerwehrautos im gleichen Jahr bis zum Bau des Radweges nach Engelthal. Auf sein Konto ging auch die Renovierung der Grundschule, der Bau des Park & Ride-Platzes an der S-Bahnstation . In seiner Zeit verwandelte sich die alte Dreschhalle der Gemeinde zur AWO-Begegnungsstätte. Nicht sichtbar aber sehr effizient erweisen sich die Stauraumkanäle und Regenrückhaltebecken, die seitdem vor Hochwasser Schutz bilden. Richtungsweisend war auch die Installation von Photovoltaikanlagen auf fast allen gemeindlichen Gebäuden. Hader stellte heraus, dass viel investiert wurde , jedoch durch das Ausschöpfen von Zuschüssen die Gemeinde nun fast schuldenfrei sei. Dies zeigte sich besonders beim Einbringen von Henfenfeld 2009 in das Dorferneuerungsprogramm.

Der SPD/FBB Fraktionssprecher Reinhard Sperber kennt Kubek schon aus Kindheitstagen. Er erzählte Anekdoten, die viel Heiterkeit erzeugten. Sperber zeigte auch den gemeinsamen Weg in der SPD auf und die Arbeit im Gemeinderat. Kubek war für ihn „ein Bürgermeister der nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet hat“.

Georg Schlenk von der CSU/FWG-Fraktion stellte besonders heraus, dass Kubek alle verfügbaren Informationen an beide Fraktionen gleichermaßen gegeben habe. „Da er als Bürgermeister die Gemeinde in das Dorferneuerungsprogramm brachte, steht die Kommune jetzt finanziell gut da“.

Bürgermeister Markus Gleißenberg erwähnte abschließen die großen Ereignisse die in Kubeks Amtszeit fielen: Darunter auch die 450-Jahrfeier Paul Pfinzing, die 950-Jahrfeier der Gemeinde und schließlich auch die 125-Jahrfeier der Feuerwehr, denn Kubek war lange Zeit auch aktiver Feuerwehrmann.

Auch als Standesbeamter war Gerd Kubek sehr begehrt, 253 Ehepaare schlossen bei ihm den Bund fürs Leben.

Für all seine Verdienste um Henfenfeld überreichte Gleißenberg eine Urkunde, nach dieser darf Gerd Kubek nun den Titel „Altbürgermeister“ führen, seiner Frau Erika übergab er einen Blumenstrauß.

In seinem Schlusswort stellte der frischgebackene „Altbürgermeister“ scherzhaft fest, dass ihm nun schriftlich attestiert wurde, dass er alt sei. Er nutzte die Gelegenheit, um sich bei all jenen zu bedanken, die ihm während der langen Zeit zur Seite standen.

Johann Dechant

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner