Henfenfeld

Ein „etwas anderes“ Frühlingskonzert auf Schloss Henfenfeld

Als „Schlager“ bezeichnet man ein sehr bekanntes musikalisches Stück. Solche sind in einem breiten Spektrum zu finden: In Filmen, Musicals und natürlich in der Pop-Musik. Auch Klassiker haben durch Casting-Shows Schlager-Status erreicht. Auf Schloss Henfenfeld bot die Opernakademie nun ein Schlagerprogramm, das von den goldenen 20ern bis zur Neuzeit reichte.

Zu „Wir machen Musik!“ erstürmten alle Akteure des Nachmittags den Roten Saal. Die Leiterin Denette Whitter freute sich über das große Publikumsinteresse und beschränkte sich diesmal nicht nur auf den Part am Flügel.

Zusammen mit Anja Fiedler machte sie einen musikalischen Einkaufsbummel bei „Wenn die beste Freundin“, einem Schlager aus dem Jahre 1928. Sabine Eggerichs begeisterte das Publikum mit „Summertime“ aus George Gershwins „Porgy and Bess“. Als richtiger Wirbelwind trat Karin B. Friedli auf, als sie den legendären „Itsy bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand Bikini“ vorstellte und dafür viel Beifall bekam.

Musik hat bei der Familie Schötz aus Hersbruck einen hohen Stellenwert. Vater, Mutter und Tochter schulen ihre Stimmen bei Denette Whitter. Das Ergebnis konnte sich hören lassen: Udo Schötz präsentierte den Maffay oder Karat-Klassiker „Über sieben Brücken musst du gehen“. Jutta Schötz zeigte einen richtig frechen Auftritt, als sie vorwurfsvoll Nina Hagens „Du hast den Farbfilm vergessen“ zum Besten gab. Tochter Eva ist derzeit die jüngste Schülerin am Schloss, sie begeisterte das Publikum mit „Memory“ aus Andrew Lloyd Webbers „Cats“.

Tief berührt waren die Zuhörer bei dem Marlene Dietrich Klassiker „Sag mir, wo die Blumen sind“ den Denette Whitter sehr melancholisch in Szene setzte. Schmunzeln kam vor allem beim weiblichen Publikum auf als Anja Fiedler musikalisch feststellte: „Die Männer sind alle Verbrecher!“

Spätestens seit dem Auftritt von Paul Potts bei Britain’s Got Talent ist Puccinis „Nessun dorma“ auf Schlagerniveau gekommen. Stimmgewaltig beeindruckte Tenor Alwin Adelmann damit die Gäste und erntete dafür Bravo-Rufe.

Ihr Debüt gab die Mezzosopranistin Sophia Hunger mit „I feel pretty“. Das Lied der Maria aus Bernsteins West Side Story war ein herrlich lebendiger Vortrag der mit viel Beifall honoriert wurde.

Auch James Bond kam zum Einsatz, mit der Titelmelodie aus „In tödlicher Mission“ stellte sich Alessandra Marten vor. Ihr „For your eyes only“ sorgte für große Begeisterung.

Nach einem ausgiebigen Streifzug durch die Schlagerwelt landete man schließlich bei ABBA. Die 17jährige Shareni Fragoso zeigte eine starke Leistung bei „Our last summer“. Das Finale ging nochmal richtig unter die Haut, als alle Künstler „Thank you for the music“ anstimmten. Tosender Applaus zeigte, dass auch „Schlager im Schloss“ sehr willkommen sind.

Johann Dechant

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