Henfenfeld

Sitzung des Gemeinderates: Viele offene Fragen für Bebauung hinteres Schlossareal

HENFENFELD – Eigentlich hätte Projektentwickler Ten Brinke bei der Septembersitzung des Henfenfelder Gemeinderates den aktuellen Planungsstand aufzeigen sollen. Es kam aber zu einer Absage, weil die Finanzierungsfrage aktuell noch nicht abschließend geklärt werden konnte. Deshalb informierte Bürgermeister Markus Gleißenberg über den aktuellen Plan für das Bauprojekt im östlichen Schlossareal. Entgegen der letzten Planung soll ein Haus für Kinder nun im westlichen Bereich gebaut werden. Dies war eine Forderung des Amtes für Denkmalschutz, da dieses Gebäude flacher ist und das Schloss optisch nicht beeinträchtigt. Damit rücken das geplante Pflegeheim und die Gebäude mit den Wohnungen für betreutes Wohnen auf die östliche Seite des Areals.

Der Fraktionssprecher der SPD/FBB Peter Hader fasste zusammen, dass Ten Brinke im März 2022 aktiv wurde, danach wurde es still mit Informationen. Nachdem der bisherige Träger des Kindergartens, der Diakonieverein, die Trägerschaft gekündigt hatte, musste alles neu überdacht werden. Erst im Juli 2023 stand fest, dass eine Einrichtung für neun Gruppen in Frage käme. Für die Finanzierung gibt es allerdings noch viele Fragezeichen.

Bürgermeister Markus Gleißenberg wies darauf hin, dass nicht Ten Brinke die Bebauung in dieser Form wolle, sondern die AWO als möglicher Träger und merkte an, dass hier letztlich das Landratsamt federführend bei der Genehmigung des Raumkonzeptes

wäre.

Für dieses war Stefanie Depner gekommen, sie ist die Fachaufsicht für den Bereich Kindergarten. Um die Lage „zu beleuchten“ stellte sie den derzeitigen Stand vor, der keine Dauerlösung sein könne. Sie machte unmissverständlich klar, dass die Rechtsansprüche der Eltern für Krippen- und Kindergartenplätze und ab 2026 für den Kinderhort mehr Plätze erforderlich machen. Sie wies auch darauf hin, dass in einem Standort in Henfenfeld die derzeit nötigen Standards für Kinder und Personal nicht mehr gegeben wären. Für Depner ist ein Neubau der klare Favorit, denn hier können alle Gruppen untergebracht werden und somit auch das Personal flexibler eingesetzt werden. Auch die Eltern profitieren davon, da sie nicht verschiedene Orte anfahren müssen. Mit dem Projektleiter Ten Brinke gab es bereits eine Besprechung, hier wurden auch minimale Änderungswünsche bei der Planung vorgetragen.

Fraktionssprecher Hader fragte, wer dies alles finanzieren soll, wenn solch ein Gebäude vielleicht zehn Millionen Euro kosten soll. Fraktionssprecher Dietmar Faltermeier interessierte es, was aus den bisherigen Gebäuden werden soll, zumal der Kindergarten in der Kirchenstraße vor zehn Jahren aufwändig saniert wurde. Weitere Anfragen betrafen die Unterbringungspflicht, wer für die Hortbelegung zuständig sein soll. Nachdem nochmals nachgefragt wurde, warum ein gemeinsamer Standort gewünscht wird, stellte Depner fest, dass es für die Kinder optimal wäre, wenn sie von der Krippe bis zum Hort in einem Haus bleiben. Im Neubau werde es aber Abgrenzungen zu den einzelnen Gruppen geben, die aber flexibel gestaltet sind. Als Zuschuss für Hortkinder nannte sie einen Betrag von 6000 Euro pro

neu geschaffenem Platz neben der FAG-Förderung.

Nachdem die Anfahrtsproblematik angesprochen wurde, musste Depner darauf hinweisen, dass dies nicht ihr Ressort betreffe, sondern örtlich geregelt werden müsse. Sie sah hier kein allzu großes Problem darin, zumal davon nur die Krippe und der Kindergarten betroffen wären. Die Hortkinder werden in der Regel ihren Weg zu Fuß nach Hause gehen.

Bürgermeister Markus Gleißenberg bat die Fachaufsicht zu Aussagen zu den aktuellen Einrichtungen, ob hier die Gemeinde eingreifen muss. Depner machte klar, dass die nicht mehr zeitgemäßen Standards Handeln erforderlich machen.

Als weiterer Tagesordnungspunkt wurde die Toilettensanierung im Rathaus erörtert. Hier wurden die sanitären Arbeiten in Höhe von 7964 Euro an die hiesige Firma Funk vergeben, auch die heimische Firma Fliesen-Geier kommt zum Zug, deren Angebot betrug knapp 7000 Euro. Dies wurde vom Gremium einstimmig befürwortet.

Nachträglich wurde auch die Straßensanierungsarbeit in der Bahnhofstraße genehmigt. Hier bot sich die Firma Engelhard Asphaltbau an, die mit der Sanierung der Straße „Am Steinfeld“ beschäftigt war. Für knapp 21000 Euro wurde nun die Bahnhofsstraße großflächig saniert.   Johann Dechant

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner