Henfenfeld

Gemischter Chor Henfenfeld feierte 150-jähriges Bestehen

HENFENFELD – In der festlich dekorierten Schulsporthalle feierte der Gemischte Chor aus Henfenfeld sein 150-jähriges Bestehen. Die Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt, als der Gastgeberchor „Wir feiern ein Fest der Freude“ mit der Melodie der Eurovisionsfanfare anstimmte.

Der Vorsitzende des Gemischten Chores, Matthias Thomae, begrüßte neben den beteiligten Musikgruppen besonders den Vorsitzenden des Sängerkreises Hersbruck Heinrich Bodendörfer, den 2. Vorsitzenden der Sängergruppe Hammerbachtal, Reinhard Franz, sowie die Stellvertreter der Chöre aus dem Hammerbachtal.

Begrüßen konnte er auch den Hausherrn, Bürgermeister Markus Gleißenberg, Landrat Armin Kroder und den Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel.

In seiner Festrede stellte Thomae fest, dass es in heutiger Zeit leider nicht mehr selbstverständlich ist, dass Traditionen fortgeführt und gelebt werden. Nach pandemiebedingter musikfreien Zeit hat sich der Chor neu versammelt um ein erneutes Aufblühen zu schaffen.

Thomae nannte markante Ereignisse in der Chorgeschichte. Vor 50 Jahren beim 100-jährigen Jubiläum waren etliche Mitglieder aktiv, die bis heute noch im Chor sind. Eine Person stellte er besonders heraus: Hermann Ebersberger, dieser leitete den Chor von 1973 bis zu seinem Tod 2007.

Sein Rückblick in das Gründungsjahr 1873 war zugleich Ortsgeschichte. Das ländlich geprägte Henfenfeld hatte damals 760 Einwohner und sieben Wirtshäuser. Die Schulkinder wurden damals im heutigen Gemeindehaus unterrichtet. Ein markantes Ereignis war die Eröffnung des Bahnhofes, der Einstieg in den Zugverkehr. Genau in diesem Jahr entstand, von der Euphorie im damaligen Kaiserreich getragen, der Männerchor 1873 Henfenfeld. Chöre waren damals ausschließlich Männersache, bis zur Wandlung zum Gemischten Chor vergingen mehr als 60 Jahre.

Pfarrerin Kathrin Klinger erinnerte anschließend an die verstorbenen Mitglieder. Sie stellte fest „Musik ist die Sprache der Engel“, sie verbindet über Grenzen hinweg, schafft Frieden und begleitet durch das ganze Leben. Mit einem Gebet schloss sie das Gedenken ab.

Musikalisch setzte der Gemischte Chor unter der Leitung von Isolde Schlinke das Programm fort. „Hörst du ein Lied, dann singe mit“ und das bekannte „Über den Wolken“ fanden viel Anklang im Publikum.

Heinrich Bodendörfer, der Vorsitzende des Sängerkreises Hersbruck würdigte das gesellschaftliche und kirchliche Singen im langen Bestehen des Chores.

Eine sehr stattliche Gruppe ist der Kinderchor, der vor einem Jahr gegründet wurde und von Franziska Grießer-Birnmeyer und Sarah Weikert geführt wird. Das Lied „Warum nur, warum“ versinnbildlichte den stetigen Wissensdurst von Kindern, die eben alles wissen wollen. Die sehr lebhafte Darbietung begeisterte das Publikum.

Ein Klangerlebnis war „Kein schöner Land“ bei dem Gemischter Chor, Kinderchor und Posaunenchor gemeinsam musizierten.

Landrat Armin Kroder freute sich über die Stimmung im Saal. Das 150-jährige Jubiläum bezeichnete er als wunderbaren Moment, der nicht selbstverständlich ist. Er brachte es auf den Punkt, als er feststellte „Singen ist gesund, vor allem kostenlos und macht Spaß“.

Für besondere musikalische Höhepunkte sorgte der Henfenfelder Posaunenchor unter der Leitung von Michael Bär. Nach dem Kirchenlied „Nun danket alle Gott“ folgte der berühmte „Donauwalzer“ von Johann Strauss. Virtuos erklang Henry Mancinis „Pink Panther“, tosender Beifall war ein würdiger Lohn.

Bürgermeister Markus Gleißenberg übermittelte Glückwünsche der Gemeinde. Der Chor habe über Generationen hinweg die Menschen beglückt als Bindeglied einer Gemeinschaft, stellte er fest. Er wurde in einer Zeit gegründet in der Bismarck Kanzler war, im gleichen Jahr wurde auch das Rote Kreuz gegründet. Schwierige Zeiten haben die Mitglieder erlebt, den 1. Weltkrieg, die Zeiten des Nationalsozialismus und zuletzt die Corona-Pandemie. Gleißenberg zeigte sich sicher, dass der Chor eine Zukunft habe und dankte für den unermüdlichen Einsatz. Mit dem Wunsch „Mögen die Klänge des Chores auch in Zukunft inspirieren“ schloss er seine Grüße.

Ein Querflötenquartett unter der Leitung von Sarah Weikert sorgte für besonders feine Klänge. Bei den „Highlights from Mary Poppins“. Lieder wie Chim Chim Cheree und Supercalifragilisticexpialigetisch begeisterten die Zuhörer.

Eine moderne Hommage an Nena war „Irgendwo Irgendwie Irgendwann“ das gemeinsam von den Kindern mit dem Gemischten Chor gesungen wurde.

Der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel zeigte sich beeindruckt vom Repertoire der Akteure und der Stimmung im Saal. „Lasst den Gemischten Chor weiterhin gut gedeihen“ wünschte er zum Abschluss und lud die Chormitglieder zu einem Besuch in München ein.

Zum Abschluss gab es Ehrungen (siehe eigenen Bericht).

Johann Dechant

Bild: Der Jubiläumschor beim Auftritt.

Foto: J. Dechant

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