Henfenfeld

Sitzung des Wasserzweckverbandes Hammerbachtalgruppe: Höhere Ausgaben verursachen Wasserpreiserhöhung

HAMMERBACHTAL – Zur Sitzung des Wasserzweckverbandes Hammerbachtalgruppe trafen sich die Verbandsräte im „Grünen Baum“ im Kucha. Dort begrüßte der Vorsitzende Markus Gleißenberg auch seine Bürgermeisterkollegen aus den beteiligten Gemeinden und den „Wassergast“ Klaus Falk aus Ottensoos.

Nachdem heuer Markus Gleißenberg in Henfenfeld als Bürgermeister wiedergewählt wurde, war die Wahl des Vorsitzenden des Wasserzweckverbandes erforderlich. Nachdem es keinen Gegenkandidaten gab, wurde der Vorsitzende Gleißenberg mit 100 Prozent im Amt bestätigt.

Die Vorstellung des Haushaltes übernahm Kämmerin Elke Thiel. Im Verwaltungshaushalt sind die wichtigste Einnahmequelle die Entgelte für die Wasserlieferungen einschließlich der Grundgebühren. Dafür wurden 540000 Euro angesetzt. Die Erstattung von Ausgaben soll 60000 Euro bringen. Auf der Ausgabenseite fiel der deutliche Anstieg beim Lohn und den Sozialabgaben auf. Für Tiefbauten der Wasserversorgung wurden 55000 Euro eingestellt. Dringend erforderlich waren auch die Ausgaben für Arbeits- und Schutzkleidung sowie für die Aus- und Fortbildung, die mit 22000 Euro veranschlagt wurden.

Einen enormen Sprung nach oben machen die Kosten für den Energieverbrauch. Thiel erläuterte den drastischen Anstieg, denn bisher zahlte man 4,8 Cent pro Kilowattstunde

(reiner Energiepreis), ab dem 1. Januar fallen dafür 15,2 Cent an. In den Folgejahren sinken die Kosten auf 14,1 Cent (2025) und 12,0 Cent (2026), letztlich hat sich der Preis aber verdreifacht. Zum Vermögenshaushalt wurden 58770 Euro zugeführt.

Im Vermögenshaushalt sanken die Beiträge aufgrund zurück gegangener Bauanträge auf weniger als ein Viertel und bringen nur noch 8000 Euro in die Kasse. Auf der anderen Seite mussten für Tiefbaumaßnahmen in Henfenfeld und Eismannsberg rund 100000 Euro auf der Ausgabenseite eingestellt werden. Thiel erklärte, dass der im Jahr 2022 beschlossene Kredit diese Jahr abgerufen wurde.

Auch aus den Rücklagen musste ein Betrag von rund 96000 Euro entnommen werden.

Der Gesamthaushalt hat ein Volumen von 937473 Euro, davon entfallen auf den Verwaltungshaushalt 774878 Euro und auf den Vermögenshaushalt 162595 Euro.

Bei der Aussprache zum Haushalt wurde erörtert, dass sich Ottensoos mit 50000 Euro an den Kosten des Verbandes beteiligt. Damit, so Bürgermeister Falk, werde man auch in seiner Gemeinde um eine Erhöhung des Wasserpreises auf zwei Euro pro Kubikmeter nicht herumkommen, nachdem der alte Preis, Wasserpreis, seit 2012 Bestand hatte.

Offenhausens Bürgermeister Martin Pirner machte klar, dass aufgrund der Vorgaben die Wasserpreise nicht mehr gehalten werden können, dies müsse der Öffentlichkeit bewusst gemacht werden. Es wird vorgeschlagen den Ottensooser Anteil auf 57000 Euro zu erhöhen. Falk erklärte, dass der Beitritt zum Wasserzweckverband zwar schon seit fünf Jahren im Gespräch sei, aber der Vollzug noch mehrere Jahre dauern wird.

Bei der Rechnungsprüfung für 2022 wurde moniert, dass für die Befüllung von Schwimmbecken keine Personalkosten verrechnet wurden. Daher wurde festgelegt, dass eine Befüllung über den Verband erst ab einem Volumen von 20 Kubikmetern geschehen soll. Zudem wurde gefordert, dass Feuerwehren diese Befüllung nicht mehr vornehmen dürfen.

Der Engelthaler Gemeindeteil Sendelbach soll zum Zweckverband angeschlossen werden. Aktuell wird die Wasserversorgung von der Gemeinde Engelthal betrieben.

Engelthals Bürgermeister Günther Rögner merkte dazu an, dass hier 25 Anwesen mit 90 Einwohnern betroffen sind. Nachdem Wassermeister Bernd Zagel darin kein Versorgungsproblem sah, stimmten alle Räte der Prüfung der Beitrittskonditionen zu.

Der Verbandsvorsitzende Gleißenberg merkte an, dass Engelthal hier die Kosten übernehmen müsse.

Von der Gemeinde Offenhausen kam der Antrag, die technische Betriebsführung an den Wasserzweckverband abzugeben, zudem will sie ebenfalls die Beitrittskonditionen in den WZV prüfen lassen.

Der Verbandsvorsitzende stellte dazu fest, dass sich Offenhausen bisher dem Beitritt verweigerte. Dort gibt es keinen Tiefbrunnen sondern drei Quellen. Die Betriebsführung übernahm ein Mitarbeiter der Gemeinde Offenhausen, der jedoch gekündigt hat. Gleißenberg forderte, dass ein Beitritt erfolgen müsse, „um einen sauberen Schnitt zu haben“. Ein Problem sah er darin, dass es im dortigen Gemeinderat keine einstimmige Meinung gebe. Martin Pirner zählte die Gemeindeteile auf, die schon im Verband sind, neben den Mitgliedsortsteilen Breitenbrunn und Hinterhaslach, werden auch Oberndorf und Teile Kuchas bereits vom WZV versorgt.

Für die notwendigen Arbeiten im gemeindlichen Versorgungsgebiet ist es unmöglich, einen ausgebildeten Wasserwart zu bekommen. Er stellte auch heraus, dass es im Normalfall kein Problem mit dem Quellwasser gibt, sondern nur in extrem trockenen Sommern. Pirner gab offen zu, dass man vermutlich früher oder später einem Verband beitreten müsse, schon aus rechtlichen und technischen Gründen. Es ginge jetzt um die Konditionen die verhandelt werden müssen. Die Versammlung einigte sich darauf, dass die technische Betriebsführung vorerst für ein Jahr übernommen werden soll.

Johann Dechant

Bild: Leitungswasser vom Wasserzweckverband Hammerbachtal ist eigentlich fast zu günstig. Fünf Literflaschen Wasser kosten genau einen Cent und es hat eine hohe Qualität.

Foto: J. Dechant

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