Henfenfeld

Silvestergala auf Schloss Henfenfeld mit dem „Schwarzwaldmädel

Ins Schwabenland führte zum Jahresschluss die musikalische Reise der Opernakademie Henfenfeld an Silvester. Genau 100 Jahre nach der Uraufführung wurde Léon Jessels „Schwarzwaldmädel“ im Schloss aufgeführt.

Denette Whitter hatte dabei die musikalische Gesamtleitung. Beeindruckender Weise hatten die Künstler in nur vier Tagen die Operette einstudiert.

Ein stimmgewaltiger Chor, aus allen Akteuren, leitete mit „Mädel aus dem schwarzen Wald“ die Silvestergala ein.

Die aus Zürich stammende Nora Keller führte als Sprecherin durch das Geschehen, zugleich ist sie in einer Person die Wirtin Jürgina vom „Blauen Ochsen“, Bürgermeisterin, Polizeichefin und Feuerwehrkommandantin.

Im fiktiven Ort Sankt Christoph bereitet sich der Domkapellmeister Römer auf das Cäcilienfest vor. Bariton Max Dollinger beeindruckte das Publikum mit „O Sancta Cäcilia“, einem Loblied auf die Schutzpatronin der Musik.

Bei ihm arbeitet das „Lumpenprinzessle“ Bärbele (Anja Fiedler, Sopran) die mit ihrem Schicksal hadert, da sie arm ist und immer gemieden wird.

Seine Tochter Hannele (Johanna Zimmermann, Mezzosopran) bringt zwei „Wandermusiker“ ins Haus, die um Quartier bitten. Mit „Wir wandern durch die weite Welt“ stellten sich die Tenöre Dieter Doetsch als Richard und Tyrone Chambers als Hans stimmgewaltig vor.

Kurz darauf trifft die mondäne Malwine von Hainau (Aleksandrina Semerdzieva, Sopran) ein. Sie hat Hans ausfindig gemacht, den sie umschwärmt. Anmutig sang die Bulgarin „Lockende Augen holder Sirenen“.

Im Wirtshaus „Zum blauen Ochsen“ gibt es ein weiteres Liebespaar: Der Schreiberling Theobald (Theo Knodt in einer Sprechrolle) stellt dem Lorle (Ina Lubrich, Sopran) nach. Lorle präsentiert sich mit der erfrischenden Arie „Wenn der Mensch immer wüsst“ den Gästen.

Eine besondere Rolle spielt die alte Traudl. Verkörpert wurde sie von Karin Friedli. Für sie wurde neben der vorgesehenen Sprechrolle eigens das Mozartlied „Die Alte“ integriert, womit sie das Publikum begeisterte. Als weitere „Schwarzwaldmädels“ traten Agnes Konnerth und Sophia Hunger auf. Zum Schluss finden sich viele Paare, wenngleich auch manchmal andere, als ursprünglich gedacht.

Lieder wie „Malwine, ach Malwine“ und „Mädle aus dem schwarzen Wald“ belohnt das Publikum mit Szenenbeifall. Alle Künstler zeigten hervorragendes Schauspiel und virtuosen Gesang. Ein Höhepunkt war Anja Fiedlers Tanz mit ihrem Schatten. Das i -Tüpfelchen waren die trockenen Anmerkungen von Nora Keller. Souverän begleitete Denette Whitter die Aufführung am Klavier. Als Finale sang das Ensemble „Erklingen zum Tanze die Geigen“. Das Premierenpublikum war begeistert und spendete tosenden Beifall.

Johann Dechant

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