Henfenfeld

Opernakademie Henfenfeld feiert Beethoven mit Klavierkonzert

Nicht nur Klaviersonaten, sondern auch Anekdoten aus seinem Leben präsentierte Denette Whitter zum 250. Geburtstag von Ludwig van Beethoven. Die Hommage an den großen Meister zog Besucherscharen an.

Dass der bedeutendste deutsche Komponist selten auf Schloss Henfenfeld zu Gehör kommt, hat einen banalen Hintergrund: Beethoven schrieb mit „Fidelio“ nur eine einzige Oper und nur wenige Lieder. Der Großteil seiner Werke findet sich im instrumentalen Bereich, vor allem in seinen Sinfonien und in Klavierkonzerten.

Für das Programm hatte sich die Pianistin Denette Whitter acht Stücke aus seinen Sonaten ausgesucht.

Als 25-jähriger komponierte Beethoven die Klaviersonate Nr. 20 in G-Dur op. 49, sie war speziell für Klavierschüler gedacht. Die Pianistin spielte die anmutige Weise mit elegantem Spiel.

Das „Largo appassionato“ aus der Sonate Nr. 2 A-Dur op. 2 zeigte sich als getragene Weise mit einer Dynamik, die teils brachiale Klänge hervorbrachte.

Sehr ausdrucksvoll erklang aus dem op. 26 der Trauermarsch „Marcia funebre sulla morte d’un eroe“, den Beethoven einem unbekannten verstorbenen Helden gewidmet hatte. Mit fast liederhaften Aufbau zeigte sich das „Adagio con molta espressione“ aus der Sonate Nr. 11 in B-Dur, dieses Stück widmete Beethoven dem Grafen von Browne.

Interessante Anekdoten gab es zwischendurch. Whitter erzählte von einem äußerst peniblen Zeitgenossen, der selbst die Kaffeebohnen abzählte, wenn er einen zubereitete. Als Mieter war der Künstler nicht sonderlich beliebt, so erklären sich auch die fast 70 Umzüge während seiner Wiener Zeit. Letztlich war es Beethoven zu umständlich, stets die aktuellste Adresse in Briefen zu verwenden, er vertraute seiner Popularität und beließ es bei: „Beethoven, Wien“ und das in einer Stadt, die schon damals 200000 Einwohner hatte.

Nach weiteren Stücken spielte Whitter schließlich aus einer der bekanntesten Sonaten, der Klaviersonate Nr. 14 in cis-Moll das „Adagio sostenuto“ welche später den Namen „Mondscheinsonate“ erhielt.

Whitters persönliches „Lieblingsstück“ durfte natürlich nicht fehlen, aus der Sonate op. 13, der „Pathétique“ bot sie das „Adagio cantabile“ mit virtuosem Spiel an.

Viel Beifall gab es zum Schluss und als Zugabe das berühmte „Für Elise“.

Johann Dechant

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