Henfenfeld

Opern und Operetten zum Satthören

Endlich! Das erste Konzert auf Schloss Henfenfeld nach der Pandemieauszeit war ein voller Erfolg. Die erlaubten Plätze im Schlosshof waren schnell ausgebucht, ein Zeichen der Sehnsucht nach Musik. Zehn Künstler aus vier Kontinenten boten ein vielseitiges Programm.

Die Leiterin der Opernakademie, Denette Whitter, freute sich auf ein Konzert mit Publikum und zeigte sich zuversichtlich für die Zukunft. Sie sorgte für die instrumentale Begleitung am Klavier und wurde von Rueben Levi mit der Violine begleitet.

Der polnische Bariton Patryk Rybarczyk sang zum Auftakt „Revenge Timotheus cries“ von Georg Friedrich Händel. Barockmusik mit anspruchsvollen Koloraturen durchflutete dabei den Schlosshof. Mozart darf bei keinem Konzert fehlen. „Se il padre perdei“ aus Idomeneo brachte die südkoreanische Sopranistin Hyewon Lee zu Gehör. Wunderschöner Gesang mit feinem Timbre beeindruckte das Publikum.

„Cita“, eine Verabredung, besang der argentinische Bariton Lautaro Nolli. Sehr besinnlich wurde diese interpretiert, mit einer schmeichelnden Melodie.

Hibiki Tsuji ist ein japanischer Tenor, dessen leidenschaftlicher Gesang sehr südländisch klang. Strahlend sang er Tostis „Non T’mo più“ und bekam viel Beifall vom Publikum. Sein „Grüß mir mein Wien“ von Emmerich Kálmán brachte Bravo-Rufe ein.

„Non Monsieur mon mari“ von Francis Poulenc handelt von der Emanzipation der Frauen. Die japanische Sopranistin Nanami Chiba präsentierte das Showstück resolut, mit viel Mimik und Gestik – einfach herrlich!

Spielsucht, Lust und Leid stehen bei der „Arie der Lisa“ von Peter Tschaikowski im Mittelpunkt. Margarita Vilsone aus Lettland sang dieses Lied in russischer Sprache. Ihren Sopran zeigte sie melancholisch und sehr ausdrucksvoll, das Publikum belohnte dies mit viel Applaus.

Ein Klassiker ist „Caro nome“ aus Verdis „Rigoletto“. Aiyan Tie aus China erklamm dabei mit ihrem Sopran scheinbar mühelos die höchsten Höhen. Der feine Gesang erzeugte ein Raunen im Publikum.

Beeindruckenden, kraftvollen Sopran mit besonderen Timbre zeigte die kanadische Sängerin Leah Gordon. Das „Salce, salce“ mit integriertem „Ave Maria“ von Giuseppe Verdi begeisterte die Zuhörer. Alle Register ihres Könnens zog sie „La mamma morta“ einem Liebeslied aus der französischen Revolution.

Recht bekannt ist in Henfenfeld der Australier James Young durch seinen „Zwangsaufenthalt“. Schwungvoll und mit kraftvollem Bariton bot er „Es muss was Wunderbares sein“ aus Ralph Benatzkys „Im weißen Rössl“ an und zeigte dabei ausdrucksstarke Gestik.

Fast ein Heimspiel hatte die Nürnberger Mezzosopranistin Johanna Zimmermann, die sich George Gershwin widmete. Flott interpretierte sie „I got rhythm“ und leidenschaftlich „Summertime“ aus „Porgy and Bess“.

Das Publikum war begeistert vom ersten Konzert des Jahres und belohnte die Künstler mit „Standing Ovations“, Denette Whitter überreichte zum Abschluss Rosen.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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