Henfenfeld

Konzert: Tenor Lemuel Cuento als „armer Wandergesell“

Der Auftritt von Tenören auf Schloss Henfenfeld setzt sich fort. Dieses Mal war es Lemuel Cuento, der mit Operette und Chansons für ein kurzweiliges Programm sorgte. Cuento stammt von den Philippinen und ist mittlerweile in namhaften Opernhäusern in Europa zuhause. Erstaunlich hoch war bei diesem Konzert der Frauenanteil, die den „armen Wandergesellen“ hören wollten. Denette Whitter moderierte und übernahm den Part am Flügel.

Mit „O Mädchen, mein Mädchen“ aus Lehárs „Friederike“ startete der Tenor eindrucksvoll. Mit „Ich bin nur ein armer Wandergesell“ folgte das Motto des Konzerte. Beim Lied aus „Der Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künneke zeigte Cuento seinen flexiblen Tenor. Als er betörend „gute Nacht, liebes Mädel, gut Nacht“ wünschte, honorierten dies die Zuhörer mit tosendem Beifall.

Mit feurigen Tangoklängen besang der Tenor den „Rio Negro“ aus Raymonds Operette „Maske in Blau“. Bei den „Dunkelroten Rosen“ aus Millöckers „Gasparone“ hatte der Sänger das weibliche Publikum fest in seinem Bann.

Emmerich Kálmán gilt als einer der letzten großen Operettenkomponisten. Sehr melancholisch sang Cuento die Arie des Grafen Tassilo „Komm, Zigány, komm, Zigány, spiel mir was vor“. „Grüß mir die süßen, die reizenden Frauen im schönen Wien“ ebenfalls aus der „Gräfin Mariza“ ist eine Hommage an die Donaumetropole, den Frauen und schließlich auch dem Walzer.

Im zweiten Teil des Programmes ging es auf eine musikalische Reise. Erste Station war der Broadway mit „All the Things you are“ von Jerome Kern. Die Besonderheit dabei: Hier wird dreimal die Tonart gewechselt, für Cuento nicht der Hauch eines Problems. Aus dem legendären Film „Frühstück bei Tiffany“ stammt das berühmte „Moon River“ von Henry Mancini. Nach einer leidenschaftlichen Darbietung waren zum Schluss etliche Seufzer zu hören. Weiter ging es in die Stadt der Liebe, nach Paris. Lemuel Cuento sang „La vie en Rose“ von Louis Guglielmi. Mit diesem Chanson, ein Lied auf die Liebe, hatte einst Édith Piaf ihren Durchbruch geschafft.

Letzte Station war die andalusische Hauptstadt Granada. Jeder renommierte Tenor hat die Hommage auf die spanische Stadt in seinem Repertoire. Auch Cuento zog hier nochmals alle Register seiner Sangeskunst.

Mit viel Beifall forderte das Publikum eine Zugabe, diese erfüllte der Tenor passend mit „Reich mir zum Abschied noch einmal die Hände“.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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