Henfenfeld

Haushaltsitzung des Gemeinderates: Solider Haushalt trotz Teuerungsrate

HENFENFELD – Ohne neue Schulden kommt die Gemeinde Henfenfeld 2023 aus. In der Gemeinderatssitzung stellte Kämmerin Elke Thiel das Zahlenwerk des Haushaltes vor. Die Kommune übernimmt auch das Betriebskostendefizit des Diakonievereins aus dem Kindergartenbereich.

Nach kurzer Einleitung durch Bürgermeister Markus Gleißenberg waren die Finanzen der Gemeinde Thema in der Sitzung.

Kämmerin gab bekannt, dass der Verwaltungshaushalt mit 3722771 Euro um 200000 Euro höher lag als im Vorjahr. Deutlich höher fiel auch der Vermögenshaushalt mit 1742943 Euro aus.

Gestiegen sind die Ausgaben im Bereich Brandschutz, insbesondere wegen höherer Energiekosten und Kosten für die Haltung der Fahrzeuge.

Leicht zurückgegangen ist die Umlage an die Grundschule Henfenfeld, für 55 Schüler zahlt die Gemeinde rund 119000 Euro. Für die 18 Schüler, welche die Mittelschule in Hersbruck besuchen, bezahlt Henfenfeld rund 56000 Euro an den Schulverband Hersbruck. Bescheiden wirkt dagegen die Zahlung von 4522 Euro an die Volkshochschule in Hersbruck.

Eine deutliche Steigerung war auch bei den gemeindlichen Kindergärten ersichtlich. Vom Freistaat bekommt die Gemeinde einen Zuschuss von 483000 Euro, bezahlt aber 815000 Euro, eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. Für andere Kindergärten fallen Zahlungen von 20.000 Euro an.

Für die Aufstellung von Bebauungsplänen sind 20000 Euro im Haushalt eingeplant.

Deutlich gesunken sind die Kosten für die Straßenbeleuchtung, dank Einsatz von LED sanken die Kosten für Energieverbrauch auf 9400 Euro.

Für die Sanierung von Wirtschafts- und Feldwegen sind 10000 Euro im Haushalt vorgesehen.

Eine wichtige Einnahme ist auch die Konzessionsabgabe, für die Elektrizitätsversorgung bekommt die Gemeinde rund 35000 Euro, für die Gasversorgung rund 5700 Euro. Im Haushalt finden sich Ausgaben von 15000 Euro für die Förderung von örtlichen privaten Photovoltaikanlagen.

Die Steuereinnahmen sind der wichtigste Haushaltsbereich. Rund 153000 Euro bringen die Grundsteuer A und B, 440000 Euro erwartet die Gemeinde aus der Gewerbesteuer. Der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer hat mit rund 1310000 Euro einen neuen Höchststand erreicht. Als finanzschwache Gemeinde erhält Henfenfeld fast 600000 Euro Schlüsselzuweisung vom Land.

Die Ausgabenseite wird von der Kreisumlage dominiert, fast 960000 zahlt die Gemeinde an das Landratsamt. Fast unverändert blieb die Zahlung an die Verwaltungsgemeinschaft, hier beträgt der Henfenfelder Anteil rund 382000 Euro. Zum Vermögenshaushalt konnte die Kämmerin knapp 328000 Euro überweisen.

Im Vermögenshaushalt wurden 50000 Euro für die Sirenenumrüstung und dem Blitzschutz vorgesehen. Fast der gleiche Betrag auch als Investitionsumlage an den Schulverband Hersbruck.

Für Tiefbaumaßnahmen im östlichen Ortsbereich und Sanierung von Straßen, wurden 200000 Euro eingeplant. Im Zuge der Dorferneuerung wurden für die Maßnahme „Am Bach“ 275000 Euro und für die Stützmauer Hauptstraße 150000 Euro eingeplant.

125000 Euro sind als Investition für die Kläranlage Hersbruck für den Neubau des Faulbehälters vorgesehen. Im Ort werden 50000 Euro für den Ausbau eines gigabitfähiges Breitbandnetz vorgesehen.

Eine willkommene Einnahme ist die Investitionspauschale in Höhe von 126500 Euro, die Henfenfeld vom Freistaat „zur freien Verfügung“ bekommt. Auch in diesem Jahr sollen Kredite getilgt werden, dafür sind rund 170000 Euro vorgesehen.

Thiel nannte zum Schluss die aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung, diese beträgt derzeit 1805 Einwohnern bei 694,78 Euro und nähert sich immer mehr dem Landesdurchschnitt von 631 Euro an.

Bürgermeister Markus Gleißenberg bezeichnete den Haushalt als „grundsolide“. Er dankte beiden Fraktionen für die Aufstellung und besonders der Kämmerin. Der Haushalt wurde einstimmig vom Gremium angenommen.

Zum Schluss standen noch Anträge an. Die Schützengesellschaft bat um Übernahme der Kosten eines Pfeilschutzes für die Schulsporthalle. Nachdem dieser nur noch 545 Euro kosten soll, wurde er schnell bewilligt. Deutlich höher fiel das Betriebskostendefizit des Diakonievereins für die Kindertagesstätten aus. Hier wurde der Antrag auf Übernahme der Kosten in Höhe von 37000 Euro gestellt. Nachdem auch 1300 Euro Ausgaben für die Nebenkosten des Kinderhortes offen waren, beschloss das Gremium einstimmig, die Kosten in Höhe von 38300 Euro zu übernehmen.

Johann Dechant

Bild: Die Dorferneuerung im Bereich „Am Bach“ wurde im Haushalt aufgenommen.

Foto: J. Dechant

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