Henfenfeld

Opernakademie: Wenn das Cello auf den Flügel trifft

Henfenfeld – Er hat schon in vielen großen Konzertsälen auf allen Kontinenten gespielt. Jetzt lebt der Argentinier Carlos Nozzi in Hersbruck und von dort ist es nur ein Katzensprung zur Opernakademie in Henfenfeld.

Es ist nicht das erste Mal gewesen, dass er mit seinem Cello in Begleitung der Pianistin Denette Whitter gespielt hat, jedoch ist es immer ein besonderes Erlebnis.

Unter dem Motto „Cellissimo!“ stand das Konzert mit Werken von Igor Stravinsky und César Franck.

Die „Suite italienne“ komponierte Stravinsky vor 90 Jahren, sie war eigentlich als Ballettstück konzipiert.

Mit jubelnden Celloklängen begann das Konzert, Pizzikati-Einlagen würzten das Spiel. Nozzi zeigte sich als Meister der Dynamik. Schmeichelnde Läufe und satter Bogenstrich erzeugten ein besonders Flair. Ein hüpfender Bogen erzeugte besondere Klänge, dazu Pizzikati, die wie Trommelschläge klangen. Auch Denette Whitter hatte ordentlich zu tun, schoss so manche musikalische Salve ab.

Der französische Komponist César Franck schrieb 1886 die Sonata in A-Dur als Stück für Violine und Klavier. In gleicher Tonart spielte nun Nozzi das Werk auf seinem Cello. In den vier Sätzen des Werkes zeigte sich die Vielfalt des Saiteninstrumentes. Sanfte Läufe endeten in einem Fortissimo, einzelne Passagen zeigten sich stark rhythmusbetont. Das Publikum honorierte dies mit Zwischenbeifall. Absolut hörenswert war das Wechselspiel zwischen Flügel und Cello. Mit Bravo-Rufen honorierte das Publikum das Spiel der beiden Künstler. Nach langem Schlussbeifall gab es noch eine besondere Zugabe: Charlie Chaplin war nicht nur ein Komiker, sondern ein Multitalent der auch komponierte. So schrieb er selbst für die „Moderne Zeiten“ aus dem Jahr 1930 das Schlusslied „Smile“. Beim Vortrag von Nozzi und Whitter konnte man nur ein Prädikat abgeben: Fantastisch!

Apropos Katzensprung: Im Schloss gibt es derzeit drei Kater, die offensichtlich sehr musikalisch sind und mit ihren Auftritten für Schmunzeln im Publikum sorgten.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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