Henfenfeld

Sitzung des Gemeinderates: Suche nach Weiternutzung in bisherigen Kindergartenstandorten

HENFENFELD – Bei der Vorstellung des Konzeptes für einen Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Schlossareal befasste sich der Henfenfelder Gemeinderat mit alternativen Möglichkeiten.

Bürgermeister Markus Gleißenberg zeigte als erstes ein Schreiben von Stefanie Depner auf. Diese ist die Fachaufsicht für Kindertagesstätten beim Landratsamt.

Darin wurde festgestellt, dass kein einziger Standort der drei Anlagen mehr dem derzeitigem Standard entspreche. Gleißenberg merkte dazu an, dass hier die Entscheidungshoheit nicht mehr bei der Gemeinde, sondern immer beim Landratsamt läge.

Von dessen Seite kam eine klare Befürwortung für einen einzigen Standort in dem alle Kinder untergebracht werden können.

Der Bürgermeister wies auf die bevorstehende Hortpflicht hin, die schrittweise Einführung ab 2026. Innerhalb von vier Jahren muss für alle Schüler ein Hortplatz zur Verfügung stehen.

Seitens der Grundschule Hammerbachtal wurde signalisiert, dass der Kinderhort langfristig nicht mehr im Schulhaus bleiben könne, da die Schule selbst Platzprobleme bekommt.

Zusammen mit dem Architekten Norbert Thiel wurden Lösungsmöglichkeiten gesucht. Als erstes wurde die Fläche westlich vom Kindergarten in der Bahnhofsstraße begutachtet. Dort könnten in einem Neubau vier Gruppen untergebracht werden, allerdings ohne Mehrzweckraum, auch die Freiflächen wären dort sehr beengt. Die Kosten dafür wurden auf rund vier Millionen Euro geschätzt, nachdem die Gemeinde schon Eigentümer des Areals ist. Allerdings wird hier das Problem der verschiedenen Standorte nicht gelöst, zudem ist auch der Weg von der Schule zum Hort sehr weit.

Die weiteren Lösungsvorschläge betrafen Flächen in unmittelbarer Nähe zum Schulhaus. Hier wurde als erstes ein Standort östlich der Schule begutachtet. Dort befindet sich eine Waldfläche an einem Hang der gerodet werden müsste, zudem ist er Privatbesitz. Die Gemeinde müsste die Fläche erwerben um dort bauen zu können. Die Kosteneinschätzung liegt hier deutlich bei über drei Millionen Euro, für die es aber, wie bei allen Varianten, Fördergelder gibt.

Ins Auge gefasst wurde auch der Standort südlich der Schule auf einem derzeitigen Parkplatz. Hier liegen die Kosten bei nur 2,88 Millionen Euro, allerdings fallen dann Flächen vom Bauhof weg, die für diesen erhebliche Einschränkungen bedeuten.

Als dritte Möglichkeit wurde ein Bau westlich unterhalb des Schulgebäudes begutachtet. Die Folgen dabei wäre eine enorme Verkleinerung des Pausenhofes, zudem müssen die vorhandenen Bäume entfernt werden. Die Kosten betragen auch hier mindestens drei Millionen Euro für drei Gruppen. In allen vorgenannten Bauvarianten ist es notwendig, dass Plätze für das Personal eingeplant werden müssen, somit erhöht sich der Flächenbedarf deutlich.

Gemeinderat Jonathan Wrensch, selbst Pädagoge, fand es als unzumutbaren Zustand, dass vormittags der Hort leer steht, am Nachmittag das Schulhaus. Beides verursache somit doppelte Kosten, besonders bei der Heizung.

Bürgermeister Markus Gleißenberg wies dazu auf bestehende Rechtsvorschriften hin, die eine Belegungsveränderung unmöglich machen. Zudem besteht auch die Fachaufsicht auf eine strikte Trennung zwischen Schule und Hort.

CSU/FWG-Fraktionssprecher Dietmar Faltermeier wies nach der Vorstellung darauf hin, dass damit das Hauptproblem der verschiedenen Standorte nicht gelöst werde. Beim Bau eines Hortes in der Nähe der Schule müsse trotzdem ein Neubau in der Bahnhofstraße stattfinden um den Kindergarten in der Kirchenstraße und die Krippe in der Bahnhofstraße zu entlasten. Er favorisierte klar einen einzigen Neubau, in dem alle Gruppen Platz finden.

Johann Dechant

Areal westlich Kiga Bahnhofstraße
Parkplatz am Bauhof

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Fotos: J. Dechant

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