Henfenfeld

Konzert „Vorhang auf!“ mit internationaler Besetzung

Henfenfeld – Das Frühjahrskonzert aus der Reihe „Vorhang auf!“ zeigte sich wieder als Publikumsmagnet. Die Leiterin der Opernakademie, Denette Whitter, hatte ein buntes Programm zusammengestellt, darunter auch die Uraufführung eines Klavierwerkes.

Ohne Mozart geht nichts bei den Sängern. Der südkoreanische Tenor Deokyeoung Lee bewies dies mit „Frisch zum Kampfe“ aus der „Entführung aus dem Serail“. Der fein artikulierte Vortrag war ein standesgemäßer Auftakt. Auch mit einer italienischen Canzone beeindruckte der junge Sänger das Publikum.

Vor vielen Jahren kam die russische Sopranistin Ljuba Nitz nach Deutschland, um sich hier der Musik zu widmen. In ihrer Muttersprache sang sie ausdrucksvoll „Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide“. Die Arie der Mignon von Tschaikowsky sorgte für ein besonders Flair im Saal. Hingebungsvoll und flehentlich war ihr „Ave Maria“ aus Verdis „Otello“.

Ebenfalls aus Südkorea stammt die junge Sopranistin Hayoung Nam, die auf Schloss Henfenfeld debütierte. Mit jugendlich frischem Gesang mimte sie die Julia, die in „Je veux vivre“ aus Gounods „Romeo et Juliette“ Lebensfreude ausstrahlte.

Stammgast in Henfenfeld ist die brasilianische Sopranistin Nádia Zanotello. Mit „Donde lietá“ aus Puccinis „La Bohème“, dem Abschiedslied der Mimi begeisterte sie das Publikum. Viel Ausdruck und virtuosen Gesang zeigte sie auch bei „Voi lo sapete, oh mamma“ das von Pietro Mascagni komponiert wurde.

Als sehr geschäftstüchtig zeigte sich der südkoreanische Bariton Teaseop Kim. In seiner Arie „Ah, Vittoria!“ aus Puccinis „Gianni Schicchi“ geht es schließlich um eine Erbschaft. Mit kraftvollem Gesang und ausgeprägter Gestik begeisterte der Sänger das Publikum.

In die Rolle der Nannetta schlüpfte die rumänische Sängerin Maria Tarsia Valeria. Mit einem strahlendem Sopran sang sie „Sul fil d’un soffio etesio“ aus Verdis „Falstaff“. Sehr hingebungsvoll stellte sie das Lied „Der Vorhang meiner Nachbarin“ aus ihrer Heimat vor, in dem eine unerfüllte Liebe im Mittelpunkt steht.

Den Streit der Eheleute Fluth präsentierten Adriana Mileto und Teaseop Kim in einem Duett. Bei „So, jetzt hätt‘ ich ihn gefangen“ aus „Die lustigen Weiber von Windsor“ schossen sie förmliche Gesangssalven ab. Vorzügliches Schauspiel mit viel Gelächter und eine herrliche Flügelbegleitung durch Denette Whitter machten die Darbietung zu einen Ohren- und Augenschmaus. Mit „Bravo-Rufen“ wurde der Auftritt belohnt.

Nach der Pause gab es auf Schloss Henfenfeld eine Uraufführung. Die Pianistin Denette Whitter spielte bei „Waves“ eine Komposition vom Schweizer Mario Stefano Misteli, die vor einem Jahr entstand. Sanfter Wellenschlag lud zum Träumen ein und sorgte für besondere Klänge. Mit viel Beifall reagierte das Publikum.

Einfühlsam war auch die „Melodia Sentimental“ des brasilianischen Komponisten Heitor Villa-Lobos. Die italienische Sopranistin Adriana Mileto gab damit ihr Debüt. Beim Klassiker „Summertime“ aus Gershwins „Porgy and Bess“ begeisterte sie mit einer ordentlichen Portion Blues und erntete damit Bravo-Rufe.

Mit Liedern aus italienischen Opern wurde das Programm abgerundet. Zum Schluss gab es tosenden Beifall und ein kleines Präsent für alle Akteure.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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