Henfenfeld

Opernakademie: Mit besinnlichen Klängen in die Karwoche

Henfenfeld – Am Palmsonntag, dem Anfang der Karwoche, findet alljährlich eine Andacht der Opernakademie statt. In diesem Jahr stand das „Requiem“ im Mittelpunkt. Fünf Sängerinnen und zwei Sänger gestalteten das Programm. Leiterin Denette Whitter übernahm den Part an der Orgel und am Klavier.

Mit dem „Pie Jesu“ von Andrew Lloyd Webber eröffneten Kristina Scherer und Ljuba Nitz mit einem wunderschönem Duett das Programm in der katholischen Herz-Jesu-Kirche.

Das „Pie Jesu“ von Gabriel Fauré mit gleichem Text, doch in der Melodie sehr besinnlich gehalten, sang als Solo die Sopranistin Kristina Scherer.

Ein sehr tragisches Werk ist das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart (KV 626). Er konnte nur zwei Drittel davon komponieren, da er 1791 im Alter von 35 Jahren verstarb. Das Werk wurde nach seinem Tod von mehreren Komponisten fertiggestellt, darunter von seinem Schüler Franz Süßmayr. Die vorgetragenen Lieder „Tuba mirum“ und „Recordare“ stammten von Mozart, das „Benedictus“ von seinen Nachfolgern. Der vierstimmige Vortrag von Scherer, Johanna Zimmermann (Mezzosopran), Pedro Arroyo (Tenor) und Bariton Sinwoo Kim sorgte für eine besondere Stimmung im Gotteshaus.

Die „Messa da Requiem“, die Giuseppe Verdi 1874 komponiert hatte, wurde mit Ausnahme der reinen Chorlieder komplett gesungen. Sehr düstere Klänge waren beim „Mors stupebit“ zu hören, ausdrucksvoll von Sinwoo Kim vorgetragen, dazu kamen vom Klavier die tiefsten spielbaren Töne. Sehr impulsiv wirkte das „Quid sum miser“. Dramatische Klänge waren beim kraftvollen Vortrag des gesamten Ensembles bei „Rex tremendae“ zu hören. Johanna Zimmermann und Nádia Zanotello sangen bei „Recordare“ ein beeindruckendes Duett. Ausdrucksvollen Tenorgesang zeigte Pedro Arroyo bei „Ingemisco“. Strahlenden Gesang zeigte Sopranistin Marlies Stahl, als sie „Domine Jesu“ anstimmte, einen herrlichen Kontrast boten dazu Sinwoo Kim und Pedro Arroyo.

Für eine besondere Stimmung sorgte das „Lux aeterna“ vor allem deshalb, weil dreistimmiger Gesang von filigranem Klavierspiel unterstützt wurde. Das Finale „Libera me“ mit dem eindringenden Gesang von Marlies Stahl war ein glänzender Höhepunkt.

Denette Whitter zeigte sich virtuos wie immer, egal ob an der Orgel oder am Klavier. Das Publikum zeigte sich während des gesamten Vortrages tief berührt. Zum Abschluss gab es großen Beifall und stehende Ovationen. Als Zugabe gab es nochmals das „Pie Jesu“ von Webber, doch diesmal wurde der Gesang von Ljuba Nitz und Kristina Scherer von einem prachtvollen Chor der anderen Interpreten ergänzt.

Das Werk wird nochmals am Karsamstag, den 30. März um 19.00 Uhr in der evangelischen Nikolauskirche angeboten.

Johann Dechant

Bild: Die Akteure der Aufführung, von links: Kristina Scherer, Nádia Zanotello, Johanna Zimmermann, Marlies Stahl, Ljuba Nitz, Pedro Arroyo, Sinwoo Kim und Denette Whitter.

Foto: J. Dechant

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