Henfenfeld

Romantik pur von Brahms und Mahler

Henfenfeld – Rie Baur-Sato und Susanne Mathys hatten viele Lieder im Gepäck, die sie auf Schloss Henfenfeld präsentierten. Das Programm hatte Denette Whitter zusammengestellt, die auch den Part am Flügel übernahm.

Aus Liedern und Duetten von Johannes Brahms bestand der erste Teil. Bei „Wir Schwestern zwei“, dem Motto des Konzertes erzählten die zwei Sopranistinnen von ihrem Leben mit flottem Gesang. Nachdem die Meere mit ihrem Plätschern in Szene gesetzt wurden, gab es als Kontrast die „Walpurgisnacht“. Richtig wild ging es dabei musikalisch zu, kein Wunder, wenn Hexen im Spiel sind.

Vier Sololieder wurden zu einer Liebesgeschichte verbunden. Diese wurden von der Japanerin Rie Baur-Sato und Susanne Mathys fein artikuliert vorgetragen.

Aus der Spätzeit des musikalischen Wirkens von Johannes Brahms stammte die Romanze in F-Dur Op. 118 Nr. 5. Dieses Klavierstück hatte Brahms der Pianistin Clara Schumann gewidmet, mit der er eine langjährige Beziehung hatte. Denette Whitters Spiel am Flügel hatte ein besonderes Flair, es zeigte sich als Melodie zum Träumen mit besonnenen Passagen.

Früher war es durchaus üblich, seiner Geliebten ein Ständchen zu singen. Im Konzert gab es dazu ein erfolgreiches und ein vergebliches. Ersteres wirkte sehr schmeichelnd, beim zweiten war der Frust deutlich hörbar, trutzig endete dies in „dann gute Nacht mein Kind“.

Sehr umfangreich ist die Liedersammlung aus dem Zyklus „Des Knaben Wunderhorn“ von Gustav Mahler. Rie Baur-Sato beeindruckte das Publikum mit vier Liedern die viele Impressionen darstellten. Dabei war auch ein Kuckuck präsent. Auch die Lieder mit Texten von Friedrich Rückert, von Susanne Mathys in Szene gesetzt, begeisterten das Publikum. Denette Whitter ergänzte das Programm mit einem Adagietto. Dieses bearbeitete Otto Singer aus der 5. Sinfonie, da Mahler kein Klavier-Solo komponiert hatte.

Mit Duetten nach deutschen Volksliedern, die von Brahms komponiert und von Hermann Zilcher arrangiert wurden gab es eingängige Weisen. Darunter das bekannte „In stiller Nacht, zur ersten Wacht ein Stimm‘ begunnt zu klagen“ und „Feinsliebchen, du sollst mir nicht barfuß geh’n“.

Nach einem fast zweistündigen Programm gab es tosenden Beifall vom Publikum für ein zauberhaftes Konzert. Die Gäste bekamen als Zugabe das berühmte „Wiegenlied“ von Johannes Brahms mit den berühmten Vers „Guten Abend, gute Nacht, mit Rosen bedacht“.

Johann Dechant

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