Henfenfeld

Sopranistinnen zeigten ihr Können

Henfenfeld – Nach langer Zeit konnte an der Opernakademie Henfenfeld wieder ein Meisterkurs gehalten werden. Bei Kursleiter Ricardo Tamura stand die Gesangstechnik im Vordergrund, für alle Sänger das A und O ihrer Kunst. Er gilt als einfühlsamer Musikpädagoge mit enormen Wissen aus seiner eigenen langen Laufbahn. Die Leiterin der Opernakademie Denette Whitter hatte ein anspruchsvolles Programm zusammengestellt.

Mit „Tu lo sai“, einer Liebeserklärung von Giuseppe Torelli eröffnete Debütantin Suhyun Jeong das Konzert. Der jugendlich frische Sopran der Südkoreanerin begeisterte das Publikum. Ausdrucksvoll und fein artikuliert bot sie auch Lieder von Richard Strauss an. Besonderes Flair verbreitete „Das Erwachen des Dufts“, ein Lied aus ihrer Heimat, welches sie in ihrer Muttersprache sang.

Mozart ist bekannt für seine anspruchsvollen Arien. „Come scoglio“, das Lied der Fiordiligi aus „Così fan tutte“ ist gespickt mit schweren Passagen. Die portugiesische Sopranistin Filipa Portella meisterte diese bravourös. Sie sorgte auch mit einer weiteren Glanznummer als sie in der Rolle der Micaëla mit „Je dis que rien ne m’épouvante“ aus „Carmen“ eine Nachricht der sterbenden Mutter an Don José übermittelte. Vom Publikum gab es dafür Bravo-Rufe.

Vom tschechischen Komponisten Antonín Dvořák stammt das musikalische Märchen „Rusalka“. Isa Siebert sang daraus das berühmte „Lied an den Mond“ in tschechischer Sprache. Ihr strahlender Sopran ging dabei tief unter die Haut. Ein krasser Gegensatz dazu war „Voi lo sapete, oh mamma“ von Pietro Mascagni, eine Arie voller Verzweiflung und Dramatik. Mit einem leidenschaftlichen Vortrag beeindruckte die Sängerin die Zuhörer.

Mit großen italienischen Arien von Puccini, Leoncavallo und Verdi wurde das Programm fortgesetzt.

Den finalen Höhepunkt bildete „Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen“ aus der Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart. Filipa Portela trug dieses Meisterstück des Koloraturgesanges vollendet vor. Ergänzt mit resolutem Auftritt und vorzüglicher Gestik war es ein Ohren- und Augenschmaus. Bravo-Rufe waren dafür ein gerechter Lohn. Zum Schluss gab es viel Applaus und Präsente.

Johann Dechant

Die Südkoreanerin Suhyun Jeong gab ihr Debüt
Isa Siebert sang das Lied an den Mond aus Rusalka
Filipa Portella begeisterte als Königin der Nacht
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