Henfenfeld

Konzert „Alle maskiert!“ auf Schloss Henfenfeld mit vielen Debütanten

Ein passenderes Thema als „Alle maskiert“ gibt es zurzeit nicht. Sowohl die Künstler, als auch die Gäste fanden sich maskiert im Henfenfelder Schlosshof ein.

Gleich ein ganzes Dutzend Akteure hatte Denette Whitter in das Schloss eingeladen. Sie freute sich, ein großes Konzert geben zu können, „nach der langen, stummen Zeit“.

Das Motto des Nachmittags „Alle maskiert“ stammt aus „Eine Nacht in Venedig“ von Johann Strauss. Auf der Bühne und aus den Fenstern herab erklang es, vom kompletten Ensemble gesungen.

„Heut macht die Welt Sonntag für mich“ sang die Schweizer Sopranistin Karin Friedli als erste Solistin. Die Leichtigkeit eines italienischen Liedes zeigte Andreea Carmen Marin bei „La Folletta“. Mit hohem Tempo gesungen faszinierte die rumänische Sängerin das Publikum. Ihre Landsmännin Nermin-Sarah Al samman Al madani schlüpfte in die Rolle der Kleopatra, mit „Piangerò la sorte mia“ aus Händels „Giulio Cesare“. Feiner barocker Gesang durchflutete dabei den Innenhof mit seiner vorzüglichen Akustik. Ebenfalls von Händel stammt die Oper „Alcina“. Daraus sang die Mezzosopranistin Lena Zeizel die Arie „E gelosia“. Kraftvolle Koloraturen mit feinem Timbre begeisterten das Publikum.

Sein Debüt im Schloss gab der australische Bariton James Young. Aus Mozarts „Le nozze di Figaro“ präsentierte er das berühmte „Non più andrai“. Sein sonorer Gesang war gepaart mit ausdruckvoller Gestik. Aus der gleichen Oper sang die Chinesin Jingyi Wang die Arie der Susanna „Deh vieni, non tardar“. Mit ihrem strahlenden Sopran zog sie die Zuhörer in ihren Bann.

„Kommt ein junger Bursch gegangen“, die Arie des Ännchens, aus Webers „Freischütz“, bot vollendet die chinesische Sopranistin Lin Wang an.

Bravo-Rufe gab es für Kristina Scherer (Sopran), als sie virtuos das Mädchen von Cadiz, „Le filles de Cadix“ von Leo Delibes besang. Ein Höhepunkt war auch ihr „Summertime“ aus George Gershwins „Porgy and Bess“.

Den verliebten Bauernburschen mimte der chinesische Sänger Shu Lin. Bei Donizettis „Una furtiva lagrima“ aus „L’elisir d’amore“ zeigte der Tenor viel Leidenschaft. Vom gleichen Komponisten stammt „O luce di quest’anima“ aus „Linda die Chamounix“. Für die chinesische Sopranistin Aiyan Tie stellte das anspruchsvolle Werk keinerlei Hürde dar, mühelos überwand sie die größten musikalischen Sprünge.

Eine Hommage an Wien und seine Frauen gab Tenor Dieter Doetsch, als er besinnlich „Grüß mir mein Wien“ von Emmerich Kálmán sang. Feurigen Gesang und Tanz zeigte die Chinesin Xiaofei Ma. Ihre verführerische Version von Lehárs „Meine Lippen, die küssen so heiß“ begeisterte das Publikum.

Mit vielen weiteren Liedern aus Oper, Operette und Musical wurde das Programm fortgesetzt. Denette Whitter führte nicht nur durch das Programm, sondern zeigte sich auch als einfühlsame Pianistin. Der tosende Beifall für die Akteure war der beste Beweis für ein gelungenes erstes großes Konzert nach der Corona-Pandemie.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

Nach oben scrollen
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner