Henfenfeld

Sitzung des Gemeinderates: Lüften und Lüftungsanlagen kontra Inzidenzwerte

HENFENFELD – Ein „besonderes“ Schuljahr ist nun zu Ende gegangen, doch wie soll das neue Schuljahr beginnen? Die Corona-Pandemie macht auch vor der Grundschule nicht halt. Am Radl-Rastplatz soll es künftig möglich sein, die Akkus von E-Bikes mit Solarstrom zu betanken.

Zur Juli-Sitzung des Henfenfelder Gemeinderates begrüßte Bürgermeister Markus Gleißenberg die Rektorin der Grundschule Hammerbachtal, Carola Kanne. Sie umriss den Unterricht aus Sicht der Schulleitung in einem „wechselreichen Jahr“. Verschiedene Hygienemaßnahmen waren der Pandemie geschuldet, auf Präsenzunterricht musste oft verzichtet werden. Ziel ist es, im nächsten Schuljahr Präsenzunterricht an den Grundschulen in Henfenfeld und Offenhausen so lange wie möglich durchführen zu können. Nicht so einig – wie auf wissenschaftlicher Ebene auch – war man sich im Gemeinderat, inwieweit mobile Luftreinigungsgeräte oder raumlufttechnische Anlagen wirksam, sinnvoll und erforderlich sind. Es wurde angemerkt, dass der Geräuschpegel solcher Geräte sowohl für Schüler als auch Lehrer belastend sein kann.

Zudem ersetzen Luftreiniger nicht das Lüften und die Einhaltung der AHA-Regeln und garantieren auch keinen Präsenzunterricht. Die Rektorin erklärte, dass in beiden Schulhäusern genügend Fenster zum Lüften vorhanden sind und das Lüften problemlos durchgeführt werden kann, beziehungsweise in den Schulalltag integriert wurde. Die Rektorin wünscht sich ebenso wie der Schulaufwandsträger, die Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld, eine Umsetzung von Maßnahme, wenn diese auch sinnvoll sind.

Mobile oder feste Anlagen war nun die Gretchenfrage, die zur Auswahl stand. Bürgermeister Markus Gleißenberg erklärte, dass sich der Schulaufwandsträger für die Grundschulen bereits letzte Woche mit dem Thema befasst hat. In der Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld wurde ausführlich darüber beraten und beschlossen, dass ein Fachbüro die Erforderlichkeit von Geräten oder Anlagen in den Klassenräumen überprüfen soll. Es liegen derzeit noch zu wenige Studien über die Effektivität der Geräte vor. Es gehe dabei auch um sinnvolle und notwendige Ausgaben für solche Geräte bzw. Lüftungsanlagen.

Der Bürgermeister sah im Inzidenzwert das Risiko, denn für das Kultusministerium ist nur dieser relevant. Er schlug vor, dass vom Gremium eine Empfehlung an die Verwaltungsgemeinschaft gehen solle, damit dort eine Entscheidung getroffen werden kann, letztlich sei diese der Schulaufwandsträger. Sollte dies abgelehnt werden, bliebe immer noch der Weg, dass die Gemeinde selbst aktiv wird.

Der Gemeinderat schloss sich schließlich nach einer längeren sachlichen Debatte der Vorgehensweise der Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld an. Aus dem Gremium wurde noch angemerkt, dass auch der Kreistag die betroffenen Räume der Landkreisschulen von einem Fachbüro überprüfen lässt.

Weiter wurde darüber informiert, dass im Juli eine Förderrichtlinie für die Kindergärten in Kraft getreten ist. Die Träger der Kindergärten können ihre Förderanträge über die Kommune stellen.

Die Sanierung maroder Straßen in Henfenfeld soll in die Wege geleitet werden. Bürgermeister Markus Gleißenberg wies darauf hin, dass dafür Mittel im Haushalt eingestellt worden sind, nun soll eine Priorisierung durchgeführt werden.

Die Errichtung einer Ladestation für Elektrofahrräder am Radler-Rastplatz in Henfenfeld beschäftigte danach das Gremium. Aufgrund der fehlenden Stromleitungen wird eine solarbetriebene Ladestation benötigt. 2. Bürgermeister Dietmar Faltermeier erklärt, dass die Preise für Ladestationen von 3200 Euro für eine einfache Anlage bis zu 6000 Euro für eine, an der gleichzeitig vier Fahrräder geladen werden können, reichen.

Er hatte bereits Kontakt zu Sponsoren aufgenommen, die sich bereit erklärt haben, die Errichtung einer „solarbetriebenen Parkbank“ finanziell zu unterstützen.

Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für die Anschaffung der vorgeschlagenen Ladestation aus.

Zum Schluss gab es noch einen besonderen Glückwunsch vom Bürgermeister für Gemeinderat Peter Hader. Dieser erhielt von Landrat Armin Kroder die bronzene Verdienstmedaille und die kommunale Dankurkunde des Freistaates Bayern für seine langjährige Tätigkeit als Gemeinderat und 2. Bürgermeister. Die Urkunde wurde vom Innenminister Joachim Herrmann unterzeichnet.

Johann Dechant

Bild: Am Radlrastplatz in Henfenfeld soll man künftig nicht nur Trinkwasser nachfüllen, sondern auch den Akku des E-Bikes aufladen können.

Foto: J. Dechant

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