Henfenfeld

Opernakademie: Ein schaurig gruseliges Halloweenkonzert

Ein in blutrotem Licht beleuchteter Saal, dazu viele Skelette als Dekoration, das war der Rahmen für das Halloweenkonzert auf Schloss Henfenfeld. Alle Akteure zeigten sich in kreativer, schauriger Kostümierung, auch die Masken waren sehenswert.

Zum Konzert waren auch etliche Zuhörer verkleidet erschienen, als Tenor Hibiki Tsuji mit Franz Schuberts „Geistertanz“ das Konzert eröffnete. Resolut und kraftvoll stimmte Tenor Dieter Doetsch die Ballade „Der Zwerg“ an. Die Japanerin Saki Tsuji präsentierte ein „Andres Maienlied“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit unglaublichem Tempo.

Schaurig schön war der Gesang von Saki Tsuji und Kristina Scherer als sie im Duett die „Walpurgisnacht“ von Johannes Brahms darboten.

Mit vierhändigem Klavierspiel brachten Denette Whitter und Hibiki Tsuji bei „Danse macabre“ von Camille Saint-Saëns den Roten Saal zum Beben.

Der finnische Komponist Yrjö Kilpinen gilt mit seinen Kompositionen als nordischer Schubert. Die Sopranistin Kristina Scherer inszenierte das „Vöglein Schwermut“ nicht nur mit herrlichem Gesang, sondern auch mit prächtiger Verkleidung als Maleficent – Angelina Jolie ließ grüßen.

Märchenbilder von Robert Schumann zeigten Denette Whitter am Flügel zusammen mit Ellie Harrison mit Bratsche auf. Sanfte Klänge entlockte die Australierin ihrem Saiteninstrument, ein Markenzeichen von ihr ist der barfüßige Auftritt.

Ein erster Höhepunkt des Konzertes war der „Erlkönig“ mit Versen von Goethe und der Musik von Schubert. Dabei interpretierten vier Künstler die Personen des Gedichtes, Flügel und Bratsche sorgten für gewaltige Klänge.

Während der erste Teil dem klassischen Lied gewidmet war, waren nach der Pause moderne Klänge an der Reihe.

Das „Nachtgespenst“ wurde vom gesamten Ensemble schaurig in Szene gesetzt. Geheimnisvoll besang Dieter Doetsch die „Hexe“ von Georg Kreisler. „The Great Pumpkin Waltz“ tanzte des Ehepaar Tsuji, als Kürbisse verkleidet. Eine besondere Tanzeinlage bekam das Publikum bei „Spooky Scary Skeletons“ zu sehen, als die „Skelette“ Sonja Schreiber, Andrea Spolaritsch und Sabine Schwartz auftraten.

Kurios war der Auftritt der Künstler, als sie mit Staubsaugern „bewaffnet“ „Ghostbusters“ in Szene setzten.

Ein weiterer Höhepunkt war das Duett von James Young und Kristina Scherer mit dem Lied „Phantom der Oper“ von Andrew Lloyd Webber. Scherer setzte in der Rolle der Christine einen markanten Abschluss mit dem dreigestrichenem hohen „e“ und erntete dafür Bravorufe.

Nach dem dramatischem Duett „A Dangerous Game“ von Sonja Schreiber und James Young zeigte letzterer seine Wandlungsfähigkeit bei Jekyll und Hyde. Einen furiosen Abschluss bildete „Time Warp“, eines der bekanntesten Lieder aus der „Rocky Horror Picture Show“. Mit englischem Text und dem Originaltanz endete ein außergewöhnliches Konzert – ganz im Zeichen von Halloween. Für die Akteure gab es nach tosendem Schlussapplaus nichts Saures, sondern Süßes in Form von riesigen Tafeln Schokolade.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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