Henfenfeld

Sitzung des Gemeinderates: 1500 Wasserablesekarten sind auf dem Postweg verschwunden

HENFENFELD – Eine Information von Bürgermeister Markus Gleißenberg, der zugleich Vorsitzender des Wasserzweckverbandes ist, sorgte für Aufsehen: Zur digitalen Erfassung wurden 1500 Wasserablesekarten per Post an eine Firma geschickt – sie kamen dort nicht an und sind seitdem verschwunden.

Die Wasserabrechnung für 2021 wird sich wohl verzögern, kündigte Bürgermeister Markus Gleißenberg an, Glück hat nur, wer elektronisch seinen Zählerstand übermittelt hat. Rund 1500 Ablesekarten aus dem gesamten Bereich des Wasserzweckverbandes und der Gemeinde Offenhausen sind seither spurlos verschwunden. Der Versand erfolgte, weil die Verwaltungsgemeinschaft Henfenfeld auf digitale Erfassung umgestellt hat. Auch eine Nachverfolgung des Postweges verlief ergebnislos. Umfassende Bemühungen das Paket ausfindig zu machen, seitens der Verwaltung und des Bürgermeisters blieben ohne Erfolg.

Betroffen sind neben Bewohnern des gesamten Hammerbachtales auch Teile des Gemeindegebietes der Stadt Altdorf und die Gemeinde Berg in der Oberpfalz. Gleißenberg erklärte, dass es unmöglich sei, neue Ablesekarten zu verschicken, schon aufgrund des zeitlich dringlichen Verschickens der Bescheide zum Jahresende. Daher muss nun der Wasserverbrauch der betroffenen Bürger geschätzt werden, zugrunde gelegt wird dabei der Verbrauch des Vorjahres. Dies soll helfen, weitere Verzögerungen und auch finanzielle Engpässe beim Zweckverband zu vermeiden. Durch die Abrechnung 2022 werden etwaige Differenzen wieder ausgeglichen und so ein aktueller Stand wieder hergestellt.

In der Sitzung erklärte das Gemeindeoberhaupt, dass in den kommenden Jahren sanierungsbedürftige Dorfstraßen ausgebessert werden sollen, dies ist jedoch von der Haushaltslage abhängig. Vorrangig sollen die Straßen im Windhofgebiet saniert werden.

Anschließend erörterte Gleißenberg die offenen Punkte aus der Bürgerversammlung. Zur Verlegung des Glasfasernetzes im gesamten Ortsbereich sind keine Aussagen zu den Kosten möglich, sagte er, da sich diese Angelegenheit noch in der Ausschreibungsphase befindet.

Zu den geäußerten Bedenken zum Zustand und der Hochwassergefahr des Hammerbaches stellte er fest, dass es im Bereich der Stützmauer im Bereich „Am Bach“ kleinere Schäden gebe, die laut Wasserwirtschaftsamt, das für den Bach zuständig ist, nicht als dringlich zu behandeln wären.

Gleißenberg erklärte, dass eine Naturkatastrophe, wie sie sich in Westdeutschland ereignet hat, nicht mit einem Jahrhunderthochwasser zu vergleichen wäre. Vor solchen Niederschlagsmengen könne niemand vorbeugend geschützt werden, wogegen es bei „normalen“ Hochwasser Möglichkeiten gibt. Gleißenberg erklärte, dass es alte Planungen des Wasserwirtschaftsamtes im Bereich der Gemeinde Offenhausen gibt, in denen das Bett des Hammerbaches schon dort aufgeweitet werden soll, quasi am Ursprungsort eines möglichen Hochwassers.

Die Anfrage, ob es möglich sei, dass im Hammerbach eine öffentliche Badestelle geschaffen werden kann, musste der Bürgermeister verneinen, zum einen sei es sicherheitstechnisch bedenklich, zum anderen durch fehlende Beaufsichtigung auch nicht händelbar. Letztlich ist auch hier das Wasserwirtschaftsamt zuständig.

Ein Beschluss war auch wegen der Kostenbeteiligung der Gemeinde bezüglich der Glasfasererschließung im Rathaus erforderlich. Das Gemeindeoberhaupt erklärte dazu, dass es hierfür ein spezielles Förderprogramm für Rathäuser und Schulen gebe. Der Anschluss des Rathauses soll rund 35000 Euro kosten, die Gemeinde zahlt hier einen Anteil von rund zehn Prozent. Für das Schulgebäude wurden 125000 Euro veranschlagt, hier fallen dazu auch aufwändige Grabungsarbeiten an. Deshalb soll das Schulhaus in das Programm „Glasfaser bis ins Haus“ aufgenommen werden. Dies dauert allerdings noch längere Zeit, ist aber auch wesentlich kostengünstiger, stellte er dazu fest.

Zum Schluss gab Gleißenberg bekannt, dass es aktuell ein Programm zum Ausbau von Waldwegen gebe. Dieses betrifft ausschließlich nur diese, Feldwege gehören nicht dazu. Mit der Forstdienststelle soll dafür ein Konzept erstellt werden. Was förderfähig ist, soll dabei ermittelt werden.

Johann Dechant

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