Henfenfeld

Sitzung des Gemeinderates: Startschuss für Bebauungsplan hinteres Schlossareal ist vollzogen

HENFENFELD – Ein Meilenstein für Henfenfeld dürfte dies gewesen sein: Der Henfenfelder Gemeinderat gab grünes Licht für die Bebauung des hinteren Schlossareals. Der Aufstellungsbeschluss ist der erste Schritt für die weiteren Planungen. Aktuell soll dort neben einem Pflegeheim und Wohnungen für betreutes Wohnen auch gegebenenfalls ein vollwertiger Kindergarten mit Hort und Krippe entstehen.

Die Trauer um den plötzlich verstorbenen Gemeinderat Klaus Lämmel überschattete die Novembersitzung des Henfenfelder Gemeinderates. An seinem Platz stand nun sein Bild mit Trauerflor und eine brennende Kerze. Bürgermeister Markus Gleißenberg würdigte die Leistung des Verstorbenen, der stets für das Wohl der Gemeinde eingetreten war.

Im Schützenheim hatte sich eine enorme Zuhörermenge versammelt, stand doch die Bebauung des hinteren Schlossareals auf der Tagesordnung. Bürgermeister Gleißenberg erklärte, dass es seit der ersten Vorstellung im März sehr viele Gespräche zur Nutzung des Geländes gab. Jetzt wurde die Planung auf einen vorerst neuesten Stand gebracht.

Sandra Kainz, die Niederlassungsleiterin vom Planungsbüro Ten Brinke stellte per Präsentation die weiterführende Planung vor. Gegenüber der ersten Planung wurde nach Absprache mit dem Amt für Denkmalschutz die Höhe eines Gebäudes angepasst. Statt 16 Meter sollen diese nun nur 13 Meter hoch werden und damit die Dominanz des Schlosses weiterhin garantieren. Die Anzahl der Geschosse wurde damit um eines reduziert.

Neu sind die Überlegungen in der Planung, dass dort ein Kindergarten entstehen soll. Dort soll es Platz für Krippen-, Kindergarten- und Hortgruppen geben. Bislang ist dafür als Standort der westliche Teil des Areals vorgesehen.

Die Planung sieht beim Pflegeheim Plätze für 95 Pflegeplätze vor, davon sollen 15 für die Tagespflege vorgesehen werden. In drei Häusern mit je 17 Einheiten soll es schließlich 51 Wohnungen für betreutes Wohnen geben.

Bürgermeister Markus Gleißenberg stellte fest, dass bereits in den 90er Jahren eine Sondernutzung für dieses Areal beschlossen wurde. Jetzt müsse ein Bebauungsplan erstellt werden, dafür ist als erster Schritt zuerst ein Aufstellungsbeschluss erforderlich, der in dieser Sitzung vorgesehen war.

Gemeinderat Jonathan Wrensch stellte daraufhin persönlich den Antrag, diesen Punkt von der Tagesordnung abzusetzen. Er begründete dies damit, dass noch viele Fragen zur Bebauung mit dem Gemeinderat noch nicht besprochen wurden. Auch Peter Hader, Fraktionssprecher der SPD/FBB erklärte, dass es bisher keine Vorbesprechung zu einer Neuerrichtung eines Kindergartens gab.

Der Bürgermeister gab zu Bedenken, dass in dieser Sitzung nur die Weichen gestellt würden, ohne einen konkreten Bebauungsplan. Mit dem Aufstellungsbeschluss soll lediglich eine Planungssicherheit

für einen eventuellen neuen Träger des Kindergartens und Pflegeheims geschaffen werden.

CSU/FWG Fraktionssprecher Dietmar Faltermeier wies auf die prekäre Lage im Kindergartenbereich der Gemeinde hin und sah diesen „Startschuss“ als dringend erforderlich. Auch von weiteren Gemeinderäten beider Fraktionen sowohl CSU/FWG wie auch SPD/FBB wurde die Forderung nach einem schnellen Beschluss befürwortet. Mit 2 Gegenstimmen wurde der Antrag auf Verschiebung abgelehnt.

Peter Hader fragte nach, wie Ten Brinke nach dem Aufstellungsbeschluss weiter verfahren wolle. Leiterin Kainz erklärte dazu, dass dies nur der erste Schritt für weitere Maßnahmen sei. Gleißenberg ergänzte, dass die Planungshoheit weiterhin bei der Gemeinde bleiben werde.

Gemeinderätin Anette Gundelach drängte auf einen Beschluss, da der Kindergarten in Henfenfeld derzeit extrem ausgelastet ist. Der Bürgermeister forderte zudem, dass man Klarheiten schaffen müsse, damit man mit dem zukünftigen neuen Träger der Einrichtung den Stand besprechen kann.

Vor der Abstimmung einigte sich das Gremium darauf, vorerst zwei Flurnummern aus der Planung heraus zu nehmen. Erst beim Billigungsbeschluss soll darüber konkret entschieden werden. Der Aufstellungsbeschluss wurde anschließend mit einer einzigen Gegenstimme verabschiedet.

Bürgermeister Markus Gleißenberg informierte anschließend darüber, dass alte Eichen derzeit der Gemeinde Probleme bereiten. Eine Eiche am Sportplatz musste aus Sicherheitsgründen bereits gefällt werden. Auch eine Eiche in der Allee südlich der katholischen Kirche ist marode, sowie zwei weitere am Kinderspielplatz „Eichenhain“. Diese drei Eichen können wegen besonderer Gefahren nicht von den Gemeindearbeitern gefällt werden. Deshalb wurde dies ausgeschrieben. Für 2070,60 Euro wird die Firma Baum Freund aus Neunkirchen am Sand diese Arbeiten übernehmen. Der Preis umfasst nicht die Entsorgung des Astmaterials. Damit, so Gleißenberg, habe man keine Probleme, das Holz könne verwertet werden. Der Vergabe stimmte auch das komplette Gremium zu.

Johann Dechant

Bild: Lageplan von Ten Brinke
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