Henfenfeld

Lieder, Chansons und Operette auf Schloss Henfenfeld

Henfenfeld – Ein besonderes Konzert gab es am Muttertag auf Schloss Henfenfeld. Denette Whitter widmete es ausschließlich Ralph Benatzky. Dieser komponierte neben bekannten Operetten auch rund 2000 Chansons und Filmmusik.

Offensichtlich ist leichtere musikalische Kost sehr gefragt, denn Denette Whitter freute sich über einen voll besetzten Saal.

Mit „Morgen geht’s uns gut“ eröffneten alle Akteure das Konzert. Danach gab es eine Rarität, denn erstmals wurde auf zwei Pianos im Roten Saal musiziert. Anna Balint und Denette Whitter präsentierten das „Piano-Piano Medley“, das von Georg Haentzschel arrangiert wurde. Flott unterwegs war Dieter Doetsch beim Dialektlied „Wer weiß, wie das noch kimme deit“. Tango-Rhythmus war hörbar, als Kristina Scherer leidenschaftlich forderte „Mach‘ mir eine Liebeserklärung“.

Aus der Operette „Adieu Mimi“ stammte „Wann kommst du“, von Johanna Zimmermann sehr ausdrucksvoll gesungen, das Publikum war beeindruckt. 1930 kam der UFA-Film „Der unsterbliche Lump“ in die Kinos. Alwin Adelmann sang daraus „Ihre Augen Madame“, bei dem er Lachen und Schmerz sah. In eine „Süße, Kleine“ war Thomas Elble verliebt, und sang davon „Mein Mädel ist nur eine Verkäuferin in einem Schuhgeschäft, für 40 Mark pro Woche“. Dieses Lied sang schon Johannes Heesters in den 30er Jahren.

Einen Seitenhieb auf die permanent zu spät kommenden Frauen machte Dieter Doetsch mit „Pimprinella, mach doch schnella“, sehr zur Erheiterung des Publikums. Als Ausgleich folgte ein wahrer Hymnus bei „Die Frau, die ich verehre“, für die würde er sein Leben geben.

Die legendäre Zarah Leander sang viele Lieder, die Benatzky geschrieben hatte, so auch das „Bitte an die Nacht“. In der Version von Kristina Scherer war es nur einfach wunderschön.

Nachdem es in der Pause neben Getränken auch Kuchen gegeben hatte, präsentierte Alwin Adelmann eine „Mehlspeis‘“ mit sattem Wiener Schmäh. Prachtvoll huldigte er auch dem Wein bei „Ich muss wieder einmal in Grinzing sein“ und erntete dafür Bravo-Rufe.

Auch Thomas Elble kann wiänerisch, das bewies er humorvoll mit „Ich bin gut aufgelegt“, fabelhaft war seine Gestik dabei.

Für fulminante Klänge im Dreiviertel-Takt sorgte Denette Whitter als sie den „Dreibund Walzer“ erklingen ließ.

Zum Höhepunkt des Nachmittags wurde ein Auszug aus „Im weißen Rössl“, mit dem Benatzky 1930 einen wahren Volltreffer landete. Elble spielte den Kellner Leopold, als er „Es muss was wunderbares sein“ anstimmte. Anschließend huldigte das gesamte Ensemble mit „Im weißen Rössl am Wolfgangsee“ das berühmte Hotel. Herrlich war das Duett Adelmann – Scherer bei „Die ganze Welt ist himmelblau, wenn ich in deine Augen schau“. Viel Gelächter erzeugte Dieter Doetsch, als er „Was kann der Sigismund dafür, dass er so schön ist“ sang und dabei von den Damen umgarnt wurde. Beim Finale sangen alle das bekannte „Im Salzkammergut“, Johanna Zimmermann steuerte dazu eine hörenswerte Jodeleinlage bei. Mit tosendem Beifall der in rhythmisches Klatschen überging und mit Bravo-Rufen endete die Hommage an Ralph Benatzky.

Johann Dechant

Fotos: J. Dechant

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