Henfenfeld

Bürgerversammlung in Henfenfeld mit vielen Informationen

HENFENFELD – Nur mäßig besucht war in diesem Jahr die Bürgerversammlung der Gemeinde Henfenfeld, die im Schützenheim stattfand.

Zum Auftakt gab Bürgermeister Markus Gleißenberg Einblicke in die Finanzen der Gemeinde. Als Verdienst der Bürger bezeichnete er den Anstieg des gemeindlichen Anteils der Einkommensteuer auf nun rund 1,3 Millionen Euro. Vorsichtig musste man die Einnahmen aus der Gewerbesteuer kalkulieren, der Ansatz beträgt 440000 Euro. Die Schlüsselzuweisung bringt wieder rund 600000 Euro in die Gemeindekasse.

Bei den Ausgaben hat die Kreisumlage mit rund 960000 Euro einen neuen Spitzenwert erreicht. Der Henfenfelder Kostenanteil an die Verwaltungsgemeinschaft blieb mit rund 382000 Euro nahezu unverändert. Im Jahr 2022 gab es rund 2,7 Millionen Einnahmen, dem standen etwa 2,3 Millionen Ausgaben gegenüber, das bedeute einen Spielraum von gerade 400000 Euro, merkte Gleißenberg an.

Weitere Einnahmen sind die Straßenausbaupauschale, mit etwa 17000 Euro, was viel zu wenig für den tatsächlichen Aufwand sei, stellte er fest. Jetzt kamen auch die letzten Fördergelder aus den Dorferneuerungsmaßnahmen sowie dem Zuschuss für die Schulsporthalle an, die bereits 2019 finanziert wurde. Der Investitionszuschuss vom Freistaat mit 126500 Euro deckt fast genau die Kosten, die für Investitionen in die Mittelschule und Kläranlage Hersbruck notwendig sind.

Die Pro-Kopf-Verschuldung hat sich nun auf 695 Euro gesenkt und liegt damit leicht über dem Landesdurchschnitt.

Gleißenberg nannte auch die aktuellen Schülerzahlen. In der Grundschule Henfenfeld werden 84 Schüler unterrichtet, davon 66 aus Henfenfeld. 16 Schüler besuchen die Mittelschulen.

Einen deutlichen Anstieg verzeichnete er bei den Kindergartenzahlen. Im Vergleich zum Vorjahr blieb die Zahl der 27 Krippenkinder gleich. Einen leichten Anstieg von 56 auf 59 Kindern gab es im Kindergartenbereich. Deutlich höher fiel der Unterschied im Hort aus, er stieg von 46 auf 58 Kinder.

Zu den Dorferneuerungsmaßnahmen konnte der Bürgermeister berichten, dass die Arbeiten an der Stützmauer in der Hauptstraße begonnen haben. Für die Maßnahme „Am Bach“ ist die nötige Einigung der Anlieger noch nicht erfolgt. Zurückgestellt wurde der Festplatz, für den es noch keine Planung gibt.

Im weiteren Verlauf gab Gleißenberg Einblicke aus den letzten Gemeinderatssitzungen. Hier zeigte er die aktuelle Planung für Rohäcker III auf, bei dem das Umlegungsverfahren auf den Weg gebracht wurde. Die Straße „Am Steinfeld“ wurde für 151000 Euro saniert, als nächstes stehen die Aibenbachstraße und Hersbrucker Straße auf dem Plan.

Zu den Asylbewerberunterkünften konnte er nichts Neues berichten, bisher ist nicht bekannt, wann die ersten Leute nach Henfenfeld kommen.

Ausführlich informierte das Gemeindeoberhaupt über den Neubau eines Pflegeheimes und Betreutes Wohnen im hinteren Schlossareal, was Thema der letzten Sitzung im Gemeinderat war.

Die Waldwege im südöstlichen Teil von Henfenfeld sollen ertüchtigt werden. Die Kosten von rund 120000 Euro werden zur Hälfte von einem Förderprogramm übernommen.

Als Vorsitzender des Wasserzweckverbandes informierte Gleißenberg über die notwendige Preissteigerung beim Wasserpreis. Dieser steigt pro Kubikmeter von 1,60 auf 2,00 Euro. Steigende Löhne und Energiekosten waren hier die Ursache.

Kopfzerbrechen bereitet das Gemeindeoberhaupt die sinkende Einwohnerzahl. Obwohl es keine Leerstände im Ort gibt, hat Henfenfeld nur noch 1774 Einwohner und 96 Zweitwohnsitze.

Zum Schluss seiner Ausführungen dankte er allen Bürgern und Bürgerinnen für die aktive Mitarbeit im Gemeindewesen und in den Vereinen.

Im Frageteil der Bürgerversammlung wurde angefragt, ob nach der Anhebung der Grundsteuer der Hebesatz aktualisiert wird. Dazu liegen noch keine Zahlen vor, gab Gleißenberg dazu bekannt.

Viele Fragen beschäftigten sich mit der Planung und einem möglichen Kauf einer Kindertagesstätte auf dem hinteren Schlossareal. Dieses Thema wurde umfangreich bei der letzten Gemeinderatssitzung behandelt und umfangreich argumentiert. (siehe Berichte dazu). Bedenken hatte ein Bürger auch für eine Trägerschaft der AWO für das Gesamtkonzept, er befürchtet, dass gerade beim Kindergartenpersonal etliche keinen Wechsel des Arbeitgebers in Kauf nehmen wollen. Der Bürgermeister stellte dazu fest, dass niemand möchte, dass das Personal kündigt. Jedoch hat nicht die Gemeinde die Trägerschaft gekündigt, sondern sie versucht, einen neuen Träger zu finden.

Johann Dechant

Bild: Die Arbeiten an der Stützmauer an der Hauptstraße werden bald abgeschlossen.
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