Henfenfeld

Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft: Das Mitteilungsblatt – ein Draufzahlgeschäft

Hammerbachtal – Im Gasthaus „Zum stillen Bächlein“ in Egensbach begrüßte der Gemeinschaftsratsvorsitzende Günther Rögner die Verbandsräte aus Engelthal, Offenhausen und Henfenfeld. Den Haushalt der Verwaltungsgemeinschaft (VG) stellte Kämmerin Elke Thiel vor. Der Etat wird von den drei Gemeinden, entsprechend der Einwohnerzahl (4.518) finanziert. Thiel schickte voraus, dass für das Jahr 2024 die Tariferhöhungen im öffentlichen Dienst, sowie die gestiegenen Energiekosten großen Einfluss nahmen. Der erste markante Punkt war das Mitteilungsblatt der drei Gemeinden. Hier müssen Personalkosten eingeplant werden. Viele Personen sind an diesem kommunalen Informationsprojekt beteiligt, von der Erstellung bis zur Verteilung, rund zehn bis zwölf Stunden Arbeitszeit werden dabei pro Woche vom Personal geleistet, dazu kommen Aufwendungen für Geräte und Bürobedarf. All dies führt zu Ausgaben in Höhe von 45670 Euro. Bei einer Auflage von rund 950 Stück wurden für Anzeigen und dem Verkauf 20500 Euro eingenommen. Unter dem Strich bleibt ein dickes Minus von 25170 Euro.

Aus dem Gremium wurde angefragt, ob eine Auslagerung an einen gewerblichen Anbieter nicht günstiger wäre. Das Problem dabei ist nicht nur wöchentliche Auflage, sondern auch die redaktionelle Einschränkung wegen der relativ kurzen Vorlaufzeit vom Druck bis zur Verteilung.

Auch bei der Beamtenbesoldung muss die VG künftig mehr einplanen, da hier sich neben der Erhöhungen der Bezüge auch der Inflationsausgleich bemerkbar macht.

Im Juni finden die Europawahlen statt, hierfür sind im Haushalt rund 19.000 € eingeplant. Rund 60000 Euro fallen auch an für die Einrichtungen der gesamten Verwaltung. Darunter fallen Geräte, Ausstattungs-, Ausrüstungs- und sonstige Gebrauchsgegenstände. Auch ein Azubi kostet nicht nur Lohn, es fallen Kurse und Lehrgänge an, zudem Reisekosten, die mit 10000 Euro kalkuliert wurden.

Eine der wenigen Stellen, bei denen es einen Überschuss gab, war der Schulverband, der je nach Schüleranzahl von den drei Kommunen finanziert wird. Doch schon bei der Schülerbeförderung zahlt die VG insgesamt 80000 Euro, nur 40000 Euro bekommt sie davon vom Freistaat. Fahrten in Höhe von 25000 Euro zum Schwimmunterricht oder zur Schulsporthalle werden überhaupt nicht gefördert. Bei all diesen Kosten stiegen die Umlagen der Mitgliedsgemeinden und knackten mit 1,04 Millionen Euro erstmals die Millionenmarke.

Die Umlage für die 165 Grundschüler im Hammerbachtal beträgt 364.560 €, davon kommen je 66 aus Henfenfeld und Offenhausen, dazu 33 aus Engelthal.

Im Vermögenshaushalt waren unter anderem Gelder für ein Wanderleitsystem mit 10000 Euro angesetzt und 9000 Euro für die Wünsche der Schulen.

Der Gesamthaushalt hat insgesamt ein Volumen von 1885650 Euro, davon entfallen 1683960 Euro auf den Verwaltungshaushalt und 201690 Euro auf den Vermögenshaushalt. Dieser wurde von der Gemeinschaftsversammlung einstimmig verabschiedet.

Nachdem die Druck- und Kopiersysteme in den Schulen und im Rathaus veraltet sind, war eine Neubeschaffung Thema der Sitzung. Dafür wird künftig mit der EDV Firma Decker in Osternohe ein neuer Fünfjahresvertrag abgeschlossen mit einem Volumen von 78850 Euro für die Gesamtlaufzeit. Dem stimmten alle Räte zu.

Ein großes Problem ist es mittlerweile, für Wahlen Helfer zu finden, die für den Einsatz ein sogenanntes „Erfrischungsgeld“ bekommen. Der Geschäftsstellenleiter Martin Meyer brachte es auf den Punkt, „für 40 Euro pro Beisitzer und 50 Euro für den Wahlvorstand bekommt man keine Leute mehr“. Daher regte er an, diese Sätze anzupassen. Aus dem Gremium kam der Vorschlag von Ratsmitglied Peter Hader auf eine Erhöhung mit 60, beziehungsweise 80 Euro. Doch dies wurde als zu hoch nicht akzeptiert. Die Versammlung einigte sich auf künftig 50 Euro pro Beisitzer und 60 Euro für den Wahlvorstand. Dies wurde mit einer Gegenstimme dann auch beschlossen.

Rögner dankte zum Schluss allen Mitarbeitern von der VG nach einem „harten Arbeitsjahr“.

Johann Dechant

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