Henfenfeld

Feurige Operettenklänge zum Jahresschluss auf Schloss Henfenfeld

Henfenfeld – Mit Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“ wurde auf Schloss Henfenfeld das alte Jahr abgeschlossen. Die Geschichte dieses Werkes ist reichlich verzwickt, denn es gibt zwei Liebespaare, die eigentlich jeweils den anderen Partner begehren.

Denette Whitter zeigte sich sehr stolz auf ihre Künstlertruppe, die in nur vier Tagen die Aufführung erarbeitet hatte. Eines war bei dieser Silvester-Gala bemerkenswert, noch nie gab es so viele Debütanten wie in diesem Jahr.

Nach einer wuchtigen Ouvertüre mit Denette Whitter am Flügel eröffnete die Britin Julia Thornton feurig mit „Heia, heia, in den Bergen ist mein Heimatland“. Die Sopranistin übernahm die Rolle der Varieté-Sängerin Sylva Varescu, die in den Fürstensohn Edwin verliebt ist. Kristina Scherer und Nádia Zanotello, beide Sopran verkörperten in einer Nebenrolle die Mädis von Chantant. Als Edwin trat der mexikanische Bariton Omar G. Garrido auf. Er gestand „Heut Nacht hab ich geträumt von dir“.

Die 1915 uraufgeführte Operette wurde mit vielen Liedern, die zu Evergreens wurden, weltbekannt. Eines davon ist „Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“. Als Comtesse Stasi gab die junge Sopranistin Anna Unflath ihr Debüt. Sie soll standesgemäß die Gattin von Edwin werden, dazu wurden die Verlobungskarten bereits verschickt. Dieses erfährt Sylva, die daraufhin zu einer Tournee nach Amerika abreist. Die zuvor arrangierte Hochzeit mit Edwin wird dabei annulliert. Andreas Breske mimte hier in einer Sprechrolle einen offensichtlich müden Standesbeamten.

Nachdem der erste Akt in Budapest stattfand, ging es zum zweiten Akt nach Wien. Wunderschön war das Duett „Machen wir’s den Schwalben nach“ zwischen Stasi und Edwin. Sein Debüt gab Bariton Lukas Gehrmann als Feri bei „Nimm Zigeuner deine Geige“ mit dem „Jai Mamám, Bruderherz ich kauf‘ mir die Welt“.

Nach ihrer Tournee kommt Sylva inkognito als Fürstin nach Wien zurück. Sie wird jedoch von Edwin erkannt, gemeinsam erinnern sie sich bei „Weißt du es noch“ an die verlorene Liebe. Bei den folgenden Liedern „Das ist die Liebe, die dumme Liebe“ und „Tanzen möcht ich“ war das Publikum hellauf begeistert, die Beine wippten im Rhythmus mit.

Nachdem der Fürst von und zu Lippert-Weylersheim der Heirat zwischen Edwin und Sylva zugestimmt hat, gibt es auch für Stasi und Boni ein Happy End. In das Schlusslied „Tausend kleine Englein singen, habt euch lieb“ stimmten alle Akteure ein.

Die Künstler zeigten bei der Premiere leidenschaftliche Schauspielkunst und virtuosen Gesang.

Nachdem es schon viel Szenenbeifall gab, belohnten die Gäste das Ensemble mit tosendem Schlussapplaus und Bravo-Rufen.

Für die Operette gibt es weitere Aufführungen am Freitag, 5. Januar um 19.30 Uhr und am 6. und 7. Januar jeweils um 17.00 Uhr. Karten können telefonisch unter 09151 9087838 oder per Mail unter info@opernakademie-henfenfeld.de reserviert werden.

Johann Dechant

Foto: J. Dechant

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